Arbeitsteilung in der Familie – Wunsch und Wirklichkeit
Natürlich gibt es in meiner Familie eine Arbeitsteilung!
Der Mann verlässt jeden Morgen die Höhle und fängt uns ein Mammut. In dieser Zeit klopfe ich die Schlaffelle aus, beaufsichtige unsere Nachkommen und hüte das Feuer.
Inhalt:
Früher war alles anders
Als der Mann und ich in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen sind, hatten wir beide sehr gute Vollzeitjobs und haben ziemlich korrekt die Hausarbeit untereinander aufgeteilt.
Dann kam das erste Kind.
Wenn man weiß, wie schwierig das es auch heute noch ist, als Mutter ohne leistungsfähige Großeltern berufstätig zu sein, der kann sich vielleicht denken, dass dies vor 27 Jahren nicht viel besser gewesen sein kann. Zumindest in Westdeutschland. Ich blieb also gerne daheim und kümmerte mich um das Kind, bzw. Kinder. Und der Mann ging auf die Mammutjagd.
Das traditionelle Rollenmodell in unserer Familie war nur eine logische Folge.
Arbeitsteilung in der Familie
Inzwischen bin ich wieder berufstätig und die Arbeitsteilung muss neu diskutiert werden. Natürlich kann mir einer der 3 Männer, die ich so mehr oder weniger regelmäßig um mich herum habe, etwas im Haushalt helfen. Dennoch muss ich mit mittleren bis schweren Ohnmachtsanfällen meiner Mammutjäger rechnen, wenn es darum geht, den Müll rauszubringen. Oder die Spülmaschine einzuräumen. Oder auszuräumen!
Selbst die angeblich bevorzugte haushaltstechnische Beschäftigung des Mannes, dem Staubsaugen, könnte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
Einmal loben, bitte!
Einzige Ausnahme – und da muss ich mal loben – war die Zeit, in der ich nach meinem Unfall im Krankenhaus lag, oder auf Reha gewesen bin. Wahrscheinlich setzte ab der 2. Rehawoche so eine Art Überlebensinstinkt ein, der die Daheimgebliebenen dazu nötigte, aufzuräumen und sauberzumachen. Allerdings blieb die Bodenpflege weiterhin schwierig. Und da Männer immer eine Affinität zu allerlei technischem Gerät besitzen, wurde in Erwägung gezogen, einen Roboter Staubsauger anzuschaffen. Dieser könnte dann selbstständig den Boden saugen, während man sich wichtigeren Dingen zuwendet (Mammut jagen, Pizza bestellen, Mama besuchen)
Arbeitsteilung – Wunsch und Wirklichkeit
Wegen der Gerechtigkeit und dem interfamiliären Frieden braucht es noch ein nettes Schlusswort von mir:
Erstens kommt einmal in der Woche eine Putzfrau.
Zweitens ist man nach einem 12-Stundentag nicht mehr in der Lage, viel im Haushalt zu helfen, das ist mir durchaus bewusst.
Aber ich meine, dass sich dank des traditionellen Rollenmodells, das wir jahrelang gelebt haben, so manche Eigenarten einschleichen, die man nur ganz schlecht wieder los wird (siehe Spülmaschine, Staubsaugen).
Heutzutage versucht man, mit flexiblen Arbeitszeiten und vernünftigen Möglichkeiten der Kinderbetreuung den Müttern den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Deshalb bin ich ganz zuversichtlich, dass nun in jungen Familien Fragen der Arbeitsteilung und des Rollenmodells ganz locker gehandhabt werden können.
Hallo Sabienes,
ein Thema bei dem es zu hause bei manch einen richtig kracht ;-)
Rein von der Arbeitsaufteilung gesehen und auf meine Ehe bezogen, kann ich nur sagen…mein Mann lebt im Paradies :-)
Zu hause ist er für die handwerklichen Sachen zuständig, nicht weil ich es nicht könnte, aber es einfach besser kann. Haushalt mache ich. Müll runter tragen ist er zuständig. Er geht als erster außer Haus und bei den Tonnen vorbei – praktisch *gg*
Vielleicht kommt es 2-3 mal im Jahr vor, das er den Spüli ausräumen muss, dann aber nur wenn ich ihn bitte darum. Hauptsächlich koche ich, einfach weil er es nicht wirklich kann. Die Wäsche hängt er auch ab und zu brav im Waschraum auf, aber auch hier, eher wenn ich absolut keine Lust habe, denn ich habe da schon ein System das er mir immer durcheinander bringt.
Bei uns also noch eher “altmodische” Rollenverteilung, was mich jetzt überhaupt nicht stört.
Ach ja, beide sind und waren wir immer berufstätig – Vollzeit! Bis auf die Karenzzeit und die ersten 3 Jahre danach.
Liebe Grüße Tanja
Beim Ausräumen der Spülmaschine hilft nur eines: Du machst es prinzipiell NIE.
Mal sehen wer dann die bessere Nerven hat. :-D
Also das steht “irgendwo auf nem Papier”, ja… Und man packt diese Keule für die Wahlen raus. Wenn man sich so umhört, passiert diesbezüglich eigentlich gar nichts…
(Jedoch bin ich nicht so intensiv in den Thema drin, weil für mich Familienplanung soooo gaaaaaaaanz weit weg ist….)
@Tanja: Dein Mann lebt wirklich gut! Ich sage auch manchmal, dass wenn ich noch mal zur Welt kommen würde, ich als der Ehemann von Sabienes wiedergeboren werden möchte …. :-)
LG
Sabienes
@Leo: Alles schon probiert …
LG
Sabienes
@Christiane: Es hat sich schon viel getan, seitdem meine Kinder klein gewesen sind. Aber es gibt immernoch viele Kräfte im Land, die verhindern wollen, dass Frauen zu sehr in der Berufswelt engagiert sind. Und die kommen dann immer mit Moral oder was denn das beste für die Kinder wäre usw.
Schon übel
LG
Sabienes
Darum gings mir gar nicht – ist sogesehen der genaue Gegenpart von dem was ich meinte.
@Christiane: wie hast du es denn gemeint?
LG
Sabienes