Beschneidung von Jungen im Judentum und Islam

3. Juli 2012 Aus Von Sabiene
Beschneidung

Wie weit darf Religion gehen?

Etwa 41 Prozent der männlichen Weltbevölkerung sind beschnitten, die meisten tatsächlich aus medizinischen Gründen. Bislang habe ich diese Statistik nicht persönlich überprüfen können, habe es auch nicht vor.

Beschneidung aus religiösen Motiven

Neben den medizinischen Indikationen werden viele Männer (oder in diesem Fall Jungen) aus religiösen Gründen beschnitten, so wie es bei Juden und Muslimen der Brauch ist.

Es handelt sich hierbei um einen kleinen Eingriff, bei dem die Vorhaut ganz oder zum Teil von der Eichel entfernt wird und nicht um eine Verstümmelung in der Art, in der Frauen in islamischen Ländern häufig Gewalt angetan wird.

Generell aber ist es niemals angebracht, über den Sinn und Zweck von religiösen Ritualen zu debattieren, solange sie nicht mit Straftaten in Verbindung stehen.

Ist Beschneidung an Fall von Körperverletzung?

Aber genau diesen Tatbestand sehen die Richter am Landgericht Köln als erfüllt und verurteilen religiös motivierte Beschneidungen als Körperverletzung und somit als Straftat.

Um in diesem Zusammenhang den Begriff ‘Körperverletzung’ zu erklären, könnte man ihn als ‘operativen Eingriff ohne medizinische Notwendigkeit’ definieren.

Demnach würden sämtliche schönheitsbedingte Nasenkorrekturen und Brustvergrößerungen, Faltenunterspritzungen und von Botox triefende Schlauchbootlippen ebenfalls unter den Tatbestand der Körperverletzung fallen.
Denn schließlich liegen diesen Eingriffen keine medizinischen Notwendigkeiten zu Grunde, sie geschehen quasi aus freiwilligen, privaten Interesse – ähnlich wie bei religiösen Überlegungen. Zudem sie auch – wie jeder operative Eingriff – gefährlich sein können.

Dies könnte dann das Aus für Gestalten wie Daniela Katzenberger, Gina-Lisa Lohfink und Prof. Dr. Mang und anderer an Unwichtigkeit leidender Promis und deren Lieblings-Herumschnippler bedeuten! Und somit hätte ein umstrittenes und in meinen Augen sinnloses Urteil auch sein Gutes.

Als einzigen Kompromiss könnte ich mir vorstellen, dass man verlangt, Beschneidungen nur unter ärztlicher Aufsicht im Säuglingsalter durchzuführen. Dieser “Mutproben-Charakter”, wie man ihn bei Muslimen findet, ist gar nicht gesund.

Foto: Beschneidung von Jungen im Judentum und Islam ©Sabienes.de
Text: Beschneidung von Jungen im Judentum und im Islam ©Sabienes.de
Zusammenfassung:
Beschneidung von Jungen im Judentum und Islam
Titel
Beschneidung von Jungen im Judentum und Islam
Beschreibung
Die religiöse Beschneidung von Moslems und Juden, bei der kleinen Jungen die Vorhaut entfernt wird, wird lauthals diskutiert
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