Bohemian Rhapsody der Film über Freddie Mercury und Queen
Der 1975 veröffentlichte Song Bohemian Rhapsody ist das umstrittendste, aber auch zugleich erfolgreichste Stück der englischen Gruppe Queen. Auch heute noch wird dieser Titel aus der Feder von Freddie Mercury weltweit millionenfach verkauft.
Das ich persönlich diesen Song über alles liebe und dazu auch noch ein großer Queen-Fan bin, habe ich schon mehrfach erzählt, zum Beispiel in diesem Artikel. Logisch habe ich mir den gleichnamigen Film angesehen – zuerst im Kino und nun auf DVD.
Und wie er mir gefallen hat, werde ich euch nun erzählen.
Inhalt:
Bohemian Rhapsody der Film über Freddie Mercury und Queen
Der Film beschreibt einen Zeitraum zwischen 1970 und 1985. 1970 traf der aus Sansibar stammende Farrokh Bulsara auf eine Band namens Smile, die unter anderem aus Brian May und Roger Taylor bestand. Mit diesen beiden gründete Farrokh Queen und nannte sich fortan Freddie Mercury.
Recht bald hatte die Band rund um diesen exaltierten Ausnahmekünstler großen Erfolg und tourte durch die Welt. Aber nicht zuletzt das eigentlich unmögliche, scheinbar unproduzierbare und überlange Stück Bohemian Rhapsody katapultierte die vier Musiker in die Riege der Weltstars.
Der Film beschreibt den künstlerischen Weg der Band, aber auch private Details von Freddie Mercury, zum Beispiel seine Liebe zu Mary Austin. Und dann noch seinen Hang zu anderen Männern und exzessiven Drogenparties.
Bohemian Rhapsody endet 1985 nach Freddies HIV-Diagnose und dem legendären Live-Aid-Konzert im Londoner Wembley-Stadion.
Ein unvorstellbares Künstlerleben oder wie Freddie so schön sagt:
“Is this the real life?
Is this just fantasy?”
Die Darsteller von Bohemian Rhapsody
Normalerweise stelle ich in meinen Filmtipps die einzelnen Darsteller nicht vor. Da es aber eine sehr undankbare Aufgabe für Schauspieler ist, wenn sie sich mit Ikonen beschäftigen müssen, werde ich sie hier einmal loben.
Oder auch nicht.
Rami Malek
Angeblich sei Sacha Baron Cohen (Borat) für die Rolle des Freddie Mercury gecastet worden. Gut, dass man sich für Rami Malek entschieden hat! Angetan mit einer Zahnprothese wächst er in seine Rolle zusehends hinein und hat sehr verdient den Oscar für die beste Hauptrolle erhalten.
Lucy Boynton
Lieb, wie die Kinderstunde und ordentlich, wie eine Bankangestellte. Mary Austin scheint tatsächlich damals eine Art Gegenpol zu dem quirligen Mercury gewesen zu sein.
Ein bisschen Gossip am Rande: Rami und Lucy sind auch in Wirklichkeit ein Paar.
Gwilym Lee
Angetan mit lockiger Haarpracht nimmt man ihm die Rolle des Gitarristen Brian May und Integrationsfigur der Band zu hundert Prozent ab.
Ben Hardy
Was für eine Fehlbesetzung für den Schlagzeuger Roger Taylor! Er hätte vielleicht besser die Rolle von Mary Austin übernommen, aber die war ja schon hervorragend besetzt.
Joseph Mazzello
Er spielt den Bassisten John Deacon fast lebendiger, als er ist (oder als er wirkt)
Aidan Gillen
Mit diesem Akteur haben wir ein Wiedersehen mit dem listigen Intriganten Kleinfinger (Littlefinger) aus der Serie Game of Thrones. Hier spielt er ganz unintegrant den netten Manager John Reid
Mike Myers
Mit der Verfilmung Wayne’s World brachte Mike Myers den Song Bohemian Rhapsody einem jüngeren Publikum nahe. Logisch, dass er dann auch in dem Film mitmischen musste. Die Rolle des Produzenten Ray Foster mimt er nicht ohne die typische Myers-Übertreibung.
Ich mag ihn nicht.
Anthony McCarten
Der Schriftsteller Anthony McCarten hat zwar nicht in diesem Film mitgespielt, aber das Drehbuch mit verfasst. Und da ich ihn für einen ganz ausgezeichneten Autor halte (siehe die Romane Funny Girl oder Englischer Harem), möchte ich ihn hier und seine Arbeit nicht unerwähnt lassen.
Kritik an Bohemian Rhapsody
Bohemian Rhapsody ist mitnichten ein Dokumentarfilm über die Gruppe Queen. Er ist schon eher eine geschönte und weichgespülte Version der Wirklichkeit, denn schließlich soll er ja unterhalten und weniger informieren. Für eine Information gäbe es natürlich bessere Quellen und am Ende dieses Artikels werde ich euch noch eine DVD empfehlen.
Es gibt einiges an Geschichtsverfälschung, was den Werdegang dieser Band angeht.
Die Schlauberger von dem Musikmagazin Rolling Stone haben dies hier einmal zusammengefasst:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.rollingstone.de zu laden.
Gemessen an dem Unterhaltungswert dieser Verfilmung kann ich aber sehr gut mit solchen Fehlern leben. Was mich aber wirklich gestört hat (außer der Besetzung von Roger Taylor) ist der Umstand, dass Freddie Mercury als Opfer eines bösen Verführers dargestellt wird. Es wird so vermittelt, als wäre dessen Freund und Manager Paul Prenter (Allen Leech) dafür verantwortlich, dass Mercury in die Drogen- und Schwulenszene abgesackt ist.
Paul Prentner mag vielleicht wirklich ein verlogener Mistkerl gewesen sein. Aber Freddie war zu diesem Zeitpunkt längst erwachsen und hat seine (mitunter falschen) Entscheidungen selbst getroffen.
Mein Fazit:
Ich persönlich habe nach dem Kinobesuch lange überlegt, ob und wie mir der Film gefallen hat. Erst jetzt, nachdem ich ihn noch einmal zuhause auf DVD angesehen habe, bin ich zu einem Schluss gekommen:
Bohemian Rhapsody ist ein gut gemachter Musikfilm, der unter anderem auch durch die Originalmusik von Queen punktet.
Die Story hält sich nicht immer an die Wahrheit, dennoch bietet der Film eine ausgezeichnete Abendunterhaltung – nicht nur für Queen-Fans.
Und wir Fans wissen ja:
“Nothing really matters, anyone can see
Nothing really matters, nothing really matters to me
Any way the wind blows”
Filmografisches
- Titel: Bohemian Rhapsody
- Originaltitel: Bohemian Rhapsody
- Produktionsland: Vereinigte Staaten, Großbritannien
- Originalsprache: Englisch
- Erscheinungsjahr: 2018
- Länge: 135 Minuten
- Altersfreigabe: FSK 6
- Regie: Bryan Singer
- Drehbuch: Anthony McCarten, Peter Morgan
- Produktion: Graham King, Jim Beach
- Musik: Queen, John Ottman
- Besetzung:
- Rami Malek: Freddie Mercury
- Lucy Boynton: Mary Austin
- Gwilym Lee: Brian May
- Ben Hardy: Roger Taylor
- Joseph Mazzello: John Deacon
- Aidan Gillen: John Reid
- Tom Hollander: Jim „Miami“ Beach
- Allen Leechː Paul Prenter
- Mike Myers: Ray Foster, Produzent
- Aaron McCusker: Jim Hutton
- Meneka Das: Mercurys Mutter
- Ace Bhatti: Mercurys Vater
- Priya Blackburn: Mercurys Schwester
- und andere
- Preis Stand Juni 2019: 4,99 Euro (Amazon Prime Video) 16,99 Euro (Blu-ray) 12,77 Euro (DVD) 26,99 Euro (4K)
- Bestelllink Amazon
Dokumentation über die Band Queen
Hier noch wie versprochen ein Tipp, wenn ihr mehr über Queen und Freddie Mercury wissen wollt:
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Vor Jahren gab es einmal eine große Dokumentationserie auf Arte. Aber die scheint in die tiefsten Archive des Senders verschwunden zu sein.
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Seid ihr auch ein Fan von Queen? Habt ihr Bohemian Rhapsody schon gesehen oder plant ihr, euch die DVD zu besorgen?
Oder lässt euch diese Musik völlig kalt?
Erzählt es mir!
Als Queenfan war ich natürlich im Kino und fand den Film umwerfend.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche.
Ich habe den Film auch gesehen. Es war ein grandioser Musikfilm mit zum Teil supertoller Besetzung. Mich hat aber genau wie dich gestört, dass Mercury als willenloser Typ dargestellt wurde. Und was ich ganz besonders furchtbar fand, war, dass er nach all seinem Mist schockiert war, dass seine große Liebe woanders ihr Glück gefunden hatte und sie dafür fertig gemacht hat bzw. ihr nach all seinem eigenen Mist Vorwürfe gemacht hat und sie wie sein Eigentum behandelt hat. Falls das wirklich der Realität entsprechen sollte , sinkt Herr Mercury von seiner Persönlichkeit her bei mir Kilometer tief. Ein genialer Musiker wird er trotzdem immer für mich bleiben.
LG Iris
Ohja ich habe mir den Film auch gleich im Kino anschauen müssen und fand ihn einfach klasse. Die DVD habe ich dann zu meinem Geburtstag bekommen.
Die Arte Doku habe ich auch gesehen und ja sie ist sehr beeindruckend. Ich habe dann noch eine Biografie von ihm gelesen und da fällt dann gleich auf, was im Film weggelassen oder geschönt wurde.
Aber alles in allem (alleine wegen der Musik) ein toller Film,
schönen Abend
Liebe Sabiene,
für mich war’s auch keine Frage, dass ich den Film gleich im Kino sehen musste. Ich liebe die Musik von Queen und ich hatte Ausschnitte gesehen… mit diesen umwerfenden Nahaufnahmen und Schnitten, eine Optik, die mich sofort in den Bann gezogen hat. Da bin ich dann gern bereit, über ein paar biographische Veränderungen hinwegzusehen. Als Doku gibt es eindeutig genauere Quellen ;-)) Die Darstellerriege fand ich insgesamt großartig.
Dass Rami und Lucy auch in Wirklichkeit ein Paar sind, habe ich übrigens erst jetzt hier bei dir erfahren…
Herzliche Rostrosengrüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2019/06/freud-und-leid.html
@Traude: Ich bin halt auch immer gut für ein bisschen Gossip ;-)
LG
Sabienes
Vor ein paar Tagen habe ich mir diesen Film auch angeschaut.
Als großer Queen-Fan ist das natürlich ein “muss”.
Alles in allem war ich etwas enttäuscht von diesem Film.
Die Handlung war mir etwas zu flach. Zu flach aus dem Grund,
weil ich eigentlich etwas mehr “tiefe” erwartet hätte.
Die Zeitsprünge waren etwas zu heftig.
Mein Fazit: Einmal gesehen… Okay!
Im Gegensatz zum Musical, welches ich schon zweimal gesehen habe,
dieses würde ich mir auch noch ein drittes Mal anschauen.
LG
Jürgen