Comics – geliebt, verpönt und aus den Regalen nicht mehr wegzudenken
Ich stamme ja noch aus einer Generation, in der Comics nicht so gerne gesehen waren.
Zwar sprachen meine Eltern niemals von “entarteter Kunst”, wenn es um Micky Maus oder Donald Duck gegangen ist.
Dennoch galten bei uns daheim diese Heftchen als verdummend und als teurer Schund.
Inhalt:
Die Geschichte der Comics
Comics – ursprünglich Comic Strips, also komische Streifen, gab es sogar schon vor 3400 Jahren im alten Ägypten. Zum Beispiel wurden sie im Grabmal des Menna entdeckt, wo auf Wandmalereien Reihenfolgen aus der Landwirtschaft bildlich dargestellt wurden.
Im 18. und 19. Jahrhundert erlebten Bildergeschichten mit und ohne Text oder Sprechblasen durch satirische Zeitungen wie den deutschen “Simplicissimus” oder den englischen “Punch” einen ersten Hype.
Nicht zu vergessen sei hier auch Wilhelm Busch, der mit seinen humoristischen Bildergeschichten nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zu begeistern vermochte.
Während der Nazizeit war es dann erstmal vorbei mit Comic Strips und Karikaturen, sie galten als “amerikanische Unkultur” und wurden verboten.
Die Tatsache, dass sich über mehrere Jahre hinweg in Deutschland im Gegensatz zu Frankreich, Belgien und in den USA keine Kultur des Comics hat entwickeln können, wird in Fachkreisen immer wieder bedauert.
Comics aus Belgien, Frankreich und den USA
In den USA hatten sich während des 2. Weltkriegs neben dem legendären Donald Duck und Micky Maus aus dem Hause Walt Disney die Geschichten um Superman und anderer Helden etabliert. Nach dem Krieg kamen sie in einem Siegeszug und sehr zur Freude der Kinder und jungen Leute endlich auch nach Deutschland.
Auf der anderen Seiten galten in Europa die Comics aus Belgien mit Tim & Struppi und aus Frankreich mit dem legendären Asterix als wegweisend und tatsächlich als eine Alternative zu den bunten Heftchen aus Amerika.
Der Comic heutzutage
Als Kind wären für mich die Comic-Heftchen ein Taschengeldgrab gewesen, hätte es damals nicht ums Eck einen findigen Kioskbesitzer gegeben, der für ein paar Pfennige gebrauchte Comics verkaufte. Heute wären manche dieser Ausgaben ein Vermögen wert, andere kann man mit ein bisschen Glück im Ehapa Comic Shop erhalten.
Das hat mich dann sehr beruhigt. Denn ich hätte meinen Kindern nur ungern diesen harmlosen Lesespaß verboten, den ich selber so schätze.
schade, dass anspruchsvolle Graphic Novels hier nicht erwähnt werden :sad:
werden in Deutschland leider noch sehr unterschätzt und oft mit Comics in eine Schublade gesteckt.
dabei haben GN ua. einen tiefgründigen Erzählstil und sind meist eher was für Erwachsene.
Beispiel: “Maus” von Art Spiegelman
@Pito: Ich habe, bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, tatsächlich auch einmal in diese Richtung gedacht. Allerdings kamen mir da auch eher die U-Comics in den Sinn, die ich auch noch von früher her kenne. Allerdings ist dies ein weites Terrain und hätte mich zu weit geführt. Zumal ich mich nicht sehr gut in dieser Thematik auskenne. Aber vielleicht bei einem nächsten Artikel. Man weiß ja nie, was man mal in Zukunft so schreiben wird ;-)
Sabienes
Ich habe Comics in meiner Kindheit geliebt und sie geradezu verschlungen. Ich weiß noch wie enttäuscht ich war, als ich feststellen musste, dass es keine Lucky Luke-Ausgabe mehr gibt, die ich noch nicht gelesen hatte. :))
Meine Eltern waren an sich auch Comic-Gegner, haben aber Asterix geschätzt. Und ich muss sagen, dass ich diese Unterscheidung zwischen Disney und den europäischen Comics sehr gut nachvollziehen kann und Disney dabei bei mir ganz schlecht abschneidet.
Ich besitze eine ganz nette Sammlung an Lustigen Taschenbüchern, die habe ich von meinem Cousin geschenkt bekommen – meine Mutter empfand die “Bücher” immer als Geldverschwendung, “wegen den paar bunten Bildchen”. Aber sie hatte schon irgendwie recht, billig waren die nie…
Die typischen Comic-Hefte haben mich nie interessiert, Superman und Co. waren immer irgendwie uninteressant! ;.)
@Iris: Asterix und dann noch Lucky Luke sind natürlich absolute Klassiker, da kommt Disney nicht mit!
LG
Sabienes
@MestraYllana: Ich glaube, dass gerade die Lustigen Taschenbücher hauptsächlich von jungen Erwachsenen gelesen werden, die bereits ihr eigenes Geld verdienen. Denn allein mit dem Taschengeld wird es schwierig, sie zu finanzieren.
LG
Sabienes
Witzig : ich bin absoluter Comicfreak, eine Nerdine, aber ich habe nur ganz am Anfang DD gelesen. Meine NAse steckte zwischen den Seiten der Old Schatterhand Comics, dann Dr, Strange, X-Man etc – und das als die anderen Mädchen noch Hanni 6 Nanni lasen – ich war wohl schon immer anders ^^
@Marianne vom Kokelores: Ich habe beides geliebt: Hanni + Nanni und die Comics. Und hier las ich als Kind (in der Zeit vor Asterix) am liebsten Fix & Foxi, aber halt ein bisschen heimlich, weil meine Eltern dagegen gewesen sind. Wobei sie nicht gegen Hanni + Nanni gehabt haben. Und diese Bände stellen ja auch nicht unbedingt die Elite der Jugendliteratur da. ;-)
LG
Sabienes