Der König von Taoro – Historischer Roman von Horst Uden
Inhalt:
Aus dem Klappentext:
Als der spanische Eroberung Alonso Fernández de Lugo im Mai 1494 auf Teneriffa landet, stößt er ein hölzernes Kreuz in die Erde und gründet hier die Stadt Santa Cruz de Tenerife. Er ist von den Katholischen Königen beauftragt, “die Inseln La Palma und Teneriffa, die sich in Händen kanarischer Heiden befinden, zu erobern und … Uns zu unterwerfen.”
Der König von Taoro ist Mencey Bencomo, Fürst von La Orotava, der mutig gegen die Eindringlinge kämpft. Sieg und Niederlage wechseln sich in La Matanza und La Victoria ab. Doch die Guanchen können gegen die spanische Übermacht nicht gewinnen… Lassen Sie sich verführen zu einer Zeitreise ins 15. Jahrhundert, tauchen Sie ein in die Welt der Guanchen und der spanischen Konquistadoren – Sie werden Teneriffa danach mit anderen Augen sehen.
„Ein Werk, an dem niemand achtlos vorbei geht.” (Don Francisco P. Montes de Oca (+), Historiker des kanarischen Archipels)
Die Guanchen
Während meines Urlaubs im letzten Jahr auf Lanzarote begann ich, mich für das Schicksal der kanarischen Urbevölkerung, das Volk der Guanchen zu interessieren.
Als Vorbereitung auf meinen kommenden Urlaub auf Teneriffa im November wollte ich mich über die Geschichte der legendären Guanchen weiter informieren und besorgte mir das Buch “Der König von Taoro” von Horst Uden, welches ich heute vorstellen möchte.
Der König von Taoro – Meine Meinung
Dieses Buch ist 1941 in einem kleinen Verlag in Salzburg erschienen. Dies sollte man sich bei der Lektüre vor Augen halten, denn der Zeitgeist ist hier auf jeder Seite zu spüren. Die Guanchen, die der Sage nach blond und blauäugig gewesen sein sollen (das bezieht sich auch auf andere Berichte) sind durchwegs eines heeren und edlen Gemüts (wie alle Blondinen). Und auch ist das Volk so stark wie sein Führer und andere große Kulturen sind ja auch immer mal wieder untergegangen. Dies sind nur mal ein paar Beispiele des O-Tons in diesem Werk. Allerdings ist mir darüber hinaus nichts bekannt über die politische Ausrichtung von Horst Uden, der ja die meiste Zeit seines Lebens in Spanien gelebt hat.
Die Erzählung von der traurigen Unterwerfung des kanarischen Volkes durch die spanischen Konquisatoren ist durchwegs spannend und eindrucksvoll geschildert. Die Lebensumstände der Menschen – sei es nun Spanier oder Guanche – ist sehr farbenprächtig und gut recherchiert, wobei des Autors Sympathien eindeutig bei den Guanchen liegen. Auch ich fand im Laufe der Lektüre die Spanier so furchtbar, dass ich fast keine Lust mehr hatte, diese Insel zu besuchen, wo doch hier einst soviel Mord und Totschlag geschehen ist. ;-)
Es gibt nicht allzuviel deutschsprachige Literatur über die Guanchen, deswegen fand ich das Buch als Einstimmung auf meinen kommenden Urlaub sehr interessant. Ich freue mich schon darauf, zu sehen, wie die geschilderten Orte und Schlachtfelder heute aussehen.
Mehr kann und sollte man aber aus diesem Buch nicht mitnehmen.
Wer könnte sich über dieses Buch freuen?
- Besucher der Kanarischen Inseln
- Leser, die sich für Geschichte interessieren
- Leser, die sich für indigene Völker interessieren
Wer wird an diesem Buch keine Freude haben?
- Leser, die sich als Mitglieder einer Herrenrasse ansehen
- Urlauber, denen die geschichtlichen Hintergründe in ihrem Urlaubsland egal sind
Bibliografisches:
- Titel: Der König von Taoro
- Autor: Horst Uden
- Taschenbuch: 312 Seiten
- Verlag: Zech Verlag; Auflage: 1 (1. September 2003)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 8493310840
- Preis Stand August 2017: 22,90 € (Taschenbuch), 11,90 € (Kindle), die gebundene Ausgabe vom Foto gibt es gebraucht ab 3,00 €
- Bestelllink Amazon
(Alle Angaben ohne Gewähr)