Die glaubwürdigste Sex-Szene in der Literatur [52 Bücher]
Alle Pornografen-Surfer werden mich wegen diesem Titel lieben und ich werde sie alle an Fellmonsterchen verweisen, die dieses Thema für die Blogaktion 52 Bücher fordert.
Es gibt ja wirklich sehr viele, gute, glaubwürdige Sex-Szenen in der Literatur, die jüngsten Beispiele sind wahrscheinlich Autorinnen wie Nalini Singh oder Katie Macalister. Von letzterer war ich schwer enttäuscht. Denn Dragon Love, das erste Buch, dass ich von ihr gelesen habe, hat mir recht gut gefallen. Aber dafür waren alle anderen furchtbar schlecht. In den Büchern dieser Damen schmeißen sich meist zierliche, bildhübsche Maiden an die behaarte Brust eines Alphamännchens. Mit diesem können sie nächtelang durchrammeln und zwischendurch post-koital ein paar Abenteuerchen erleben.
Auch die Szene der Hochzeitsnacht von Bella und Edward (Twilight Trilogie) ist recht nett. Nach dem Vollzug hat sie ein paar gebrochene Rippen und das Hotelzimmer ist verwüstet … Was will man/frau mehr!
Die glaubwürdigste Sex-Szene in der Literatur
Eine Sex-Szene hat mich ob ihrer Glaubwürdigkeit sehr beeindruckt, gelesen habe ich diese in “Schamanenfeuer” von Martina André.
Dieser spannende Roman spielt in der sibirischen Tunguska, eine Gegend, in der wohl tatsächlich die alten Traditionen und Naturreligionen von der Urbevölkerung gepflegt werden.
Ein deutsch-russisches Forscherteam soll den geheimnisvollen Tunguska-See untersuchen, mittendrin die bildschöne Geologin Viktoria aus Berlin.
Während eines Tauchgangs gerät sie durch eine Gasexplosion in Lebensgefahr.
Leonid, ein Einheimischer mit schamanischen Wurzeln (den die Autorin so aussehen lässt, wie Keanu Reeves in seinen besten Tagen) zieht sie an Land und versucht eine Wiederbelebung. Dies droht zu scheitern, weil a.) Viktoria nicht mehr atmet und b.) ein Dämon gerade um die beiden schleicht, um sich die arme Seele der Deutschen zu schnappen.
Also beruft sich Leonid auf seine schamanischen Traditionen, zieht sie (sanft) aus (und sich selbst auch) und schläft mit mir (ganz rührend und äußerst aufopfernd).
Dazu muss man wissen – oder glauben -, dass Beischlaf ein kräftiger Zauber ist, um Dämonen zu verjagen und Lebensgeister zu wecken.
Und schon *blink* erlangt Viktoria das Bewusstsein wieder!
Später macht sie zwischen den gemütlichen Bärenfellen in Leonids’ Hütte eine dementsprechend abgeklärte Bemerkung zu ihrer Rettung, die die standesbewusste Leserin nicht am Verstand der Hauptperson zweifeln lässt.
Leider verfolgt André das Thema “Schamanischer Beischlaf-Zauber” in der Folge der Geschichte nicht weiter, was ich sehr vermisst habe.
Denn dies hätte dann doch noch ein Quell wahrer Inspiration sein können!
So was aber auch …
Du schreibst: ” Also beruft sich Leonid auf seine schamanischen Traditionen, zieht sie (sanft) aus (und sich selbst auch) und schläft mit mir …..”
Ja, dás nenne ich mal eine Identifikation beim Lesen.
Dein anschließendes Bedauern über die im weiterem Buch ausbleibende Wiederholung des “Schamanischen Beischlaf-Zaubers” ist da freilich um so glaubhafte. :twisted:
@Leo: Ich hoffe auf einen 2. Teil: Schamanenfeuer – Die Hintergründe, exklusiv für Sabienes
LG