Die Insel unter dem Meer – ein Roman von Isabell Allende [Rezension]
Die Insel unter dem Meer
Während des 17. Jahrhunderts weiß die Insel Hispaniola noch nicht, dass sie irgendwann mal die Staaten Haiti und Dominikanische Republik beherbergen wird. Zu dieser Zeit beuten spanische und französische Kolonialherren Land und Leute gewissenlos aus.
Die junge Sklavin Zarité Sedella, genannt Tété erlebt dort ihr Schicksal. Sie wurde bereits als kleines Mädchen an den schlechtgelaunten weißen Plantagenbesitzer Toulouse Valmorain verkauft. Wie damals so üblich, wird sie von ihrem Herrn vergewaltigt und von ihm schwanger. Aber es ist ihr nicht gestattet, ihr erstes Kind zu behalten. Sie muss hart auf den Besitzungen ihres Herrn arbeiten und erlebt eine Misshandlung nach der anderen. Trotz aller Demütigungen träumt die tatkräftige junge Frau den großen Traum von einem Leben in Freiheit.
Und von dem legendären Paradies der Sklaven: Der Insel unter dem Meer.
Inhalt:
Isabel Allende Llona
Isabel Allende Llona wurde 1942 in Lima (Peru) geboren. Ihr Vater war der Cousin von Salvador Allende, der von 1970 – 1973 Präsident von Chile gewesen war – bis er dann von Diktator Pinochet aus seinem Amt geputscht worden war.
Isabel Allende besuchte in Chile mehrere Privaschulen und arbeitete einige Jahre als Fernsehjournalisten für den Informationsdienst der Vereinten Nationen.
Ihre Erfahrungen und die Erlebnisse ihrer Familie im Zusammenhang mit dem Putsch von Pinochet verarbeitete sie unter anderem in ihrem weltberühmten Roman Das Geisterhaus, der auch äußerst prominent verfilmt worden ist.
Frau Allende lebt in den USA.
Die Insel unter dem Meer – Meine Meinung
Zuallerallererst: In der Tat besteht diese Geschichte zu 99% aus übelsten Kitsch!
In dem restlichen Prozent finden sich recht interessanten Schilderungen der politischen und geografischen Gegebenheiten der spanischen Kolonialzeit. Wir erleben den großen Sklavenaufstand auf Haiti, mit dem das Land damals bereits begann, einen Schritt in noch größere Armut und Ungerechtigkeit zu gehen. Wir erleben politische Stürme, die aus einem durcheinandergewirbelten Frankreich in die Antillen wehen. Und wir hören die Gebete einer Frau, die ihre Kinder beschützen möchte und sich die Freiheit wünscht.
Das Freiheit ein solch großes Gut sein kann, können wir uns in unserer Generation nicht mehr vorstellen. Höchstens, wenn wir bereits Erfahrung mit dem Strafvollzug gemacht hätten.
Aber unvorstellbar ist auch das Glück dieser jungen Frau. Sie bringt die schier übermenschliche Geduld auf und wartet auf die eine – ihre – Chance. Und tatsächlich entgeht sie letztendlich dem Schicksal freigelassener Sklaven und versackt nicht in die Verelendung.
Naja, USA haben auch ein bisschen gerettet und zum Guten dazu geholfen.
Fazit:
Die Insel unter dem Meer ist sehr schön zu lesen. Dazu ist das Buch sehr eindrucksvoll erzählt und voller blumenreicher Schilderungen. Aber manchmal ist es für meinen Geschmack allzu schmalztriefend. Aber Isabell Allende ist halt so – ein Mädchen, dass für andere Mädchen schreibt.
Dennoch ist dies ein schöner Roman zum Träumen.
Wem könnte dieses Buch gefallen:
- Weibliche Leser, egal welchen Alters
- Leser(innen), die gerne über Frauenschicksale lesen
- Fans von Isabell Allende
- Leser, die sich gerne Romane mit historischen Hintergrund lesen.
Für wen ist dieses Buch weniger geeignet:
- Für die meisten männlichen Leser dürfte dieser Roman zu schmalzig sein.
- Historiker, besonders welche aus dem Fachgebiet Kolonialgeschichte von Mittel- und Südamerika, inklusive Karibik.
Bibliografisches:
Bibliografisches zu dem Buch: “Die Insel unter dem Meer”
- Titel: Die Insel unter dem Meer
- Autor: Isabell Allende, Svenja Becker (Übersetzung)
- Originaltitel: La isla bajo el mar
- Taschenbuch: 552 Seiten
- Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 5 (14. November 2011)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3518462903
- Preis Stand September 2017: 9,99 € (Taschenbuch), 9,99 € (Kindle), 14,95 € (Audio-CD, gelesen von
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
Alle Fotos: Die Insel unter dem Meer – ein Roman von Isabell Allende [Rezension] ©sabienes.de
Text: Die Insel unter dem Meer – ein Roman von Isabell Allende [Rezension] ©sabienes.de
