Die Päpstin – Die Literaturverfilmung des Bestsellers mit Johanna Wokalek

9. November 2009 Aus Von Sabiene
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Die Päpstin Filmplakat

Die Päpstin – Eine gelungene Literaturverfilmung des Bestsellers von Donna W. Cross

Im Jahr 814 n. Chr. wird Johanna (Johanna Wokalek) in einfachen Verhältnissen geboren. Aber sie lehnt sich bald gegen den ihr vorbestimmten und eingeschränkten Weg als Frau auf. Weil sie überzeugt ist, dass Gott für sie etwas besonderes vorgesehen hat, lernt sie heimlich Lesen und Schreiben. Als junge Frau verliebt sie sich in den Edelmann Gerold (David Wenham). Während dieser in den Krieg zieht, bleibt sie ihrer Bestimmung treu und tritt unter dem Namen Johannes als Mann verkleidet in ein Benediktinerkloster ein. Sie wird Arzt (Ärztin), geht nach Rom und steigt in der kirchlichen Hierarchie immer weiter auf.
Keiner der Kirchenoberen merkt etwas von dieser ungeheuerlichen Verkleidung.

Die Päpstin – Meine Meinung

Im Großen und Ganzen fand ich den Film als Adaption des bekannten Romans von Donna Woolfolk Cross recht gelungen. Die Szenerie und der Erzählstil ist mitreissend und kurzweilig (bin nur mal ganz, ganz kurz eingeschlafen). Er hat mich auch wesentlich mehr gefesselt, als der genre-ähnliche Verfilmung der Hildegard von Bingen. (Sorry Bella!)

Dennoch: obwohl die Hautdarstellerin Johanna Wokalek eine sehr gute Akteurin ist, fand ich sie für die Rolle viel zu weiblich! Bei ihrer Art zu gehen, ihrer Körperhaltung und ihre Art von unten nach oben zu blicken, hätte man als Mönche schon ziemlich blind sein müssen, um in ihr nicht eine Frau zu entdecken. Eigentlich ein bisschen schade, dass sie hier nicht besser trainiert worden ist, denn sie hätte sonst sehr gut in die Rolle gepasst.
Sehr schön fand ich John Goodman als Papst und zum Schmachten lieb war David Wenham, den wir ja schon in der Darstellung des ‘Faramir’ aus ‘Herr der Ringe’ kennen. Ansonsten kann sich auch die Regiearbeit von Sönke Wortmann wirklich sehen lassen, aber ein gut Teil der Attraktivität, die dieser Film hat, macht schon auch die nicht verifizierte Geschichte über einen weiblichen Papst aus.

Nachgefragt: Gab es wirklich einmal einen weiblichen Papst?

Die Existenz einer Päpstin ist geschichtswissenschaftlich nicht belegt, obwohl es aus dem Spätmittelalter etliche Legenden darum gibt. Die Katholische Kirche sollte darüber mehr in ihren Annalen zu lesen haben, würde aber den Teufel tun und dies bestätigen – wenn es denn wahr wäre.
Der Gedanke an eine Frau an der Spitze von der frauenfeindlichen Organisation überhaupt erfüllt einen aber schon mit einer gewissen Genugtuung.
Ich persönlich stelle mir eine solche Maskarade unter den damals herrschenden hygienischen Bedingungen etwas schwierig vor.

Filmografisches:

die päpstin

Filmografisches zu dem Film “Die Päpstin”

  • Deutscher Titel: Die Päpstin
  • Originaltitel: Pope Joan
  • Regie: Sönke Wortmann
  • Drehbuch: Sönke Wortmann, Heinrich Hadding
  • Erscheinungsjahr: 2009
  • Länge: 147 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 12
  • Darsteller:
    • Johanna Wokalek: Johanna/Johannes Anglicus/Papst Johannes
    • David Wenham: Graf Gerold
    • John Goodman: Papst Sergius II.
    • Anatole Taubman: Anastasius
    • Alexander Held: Kaiser Lothar I.
    • Tigerlily Hutchinson: Johanna (6–9 Jahre)
    • Lotte Flack: Johanna (10–14 Jahre)
    • Iain Glen: Dorfpriester (Johannas Vater)
    • Jördis Triebel: Gudrun (Johannas Mutter)
    • Edward Petherbridge: Aesculapius
    • Claudia Michelsen: Richilde
    • Marc Bischoff: Odo
    • Jan-Hendrik Kiefer: Johannes
    • Sandro Lohmann: Matthias
    • Marian Meder: Arn
    • Suzanne Bertish: Bischof Arnaldo
    • Raúl Semmler: Valentinus
    • Kristina Karst: Bona
    • und andere
  • Preis Stand August 2017: 6,79 € (Standard DVD), ab 2,99 € (Amazon Video)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)

Alle Fotos: Die Päpstin – Die Literaturverfilmung des Bestsellers mit Johanna Wokalek ©Sabienes.de
Text: Die Päpstin – Die Literaturverfilmung des Bestsellers mit Johanna Wokalek ©Sabienes.de
Zusammenfassung
Datum
Gegenstand
Film: Die Päpstin
Bewertung
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