Enkelkinderwunsch und die Lebensplanung der anderen
Kommt man als Elternpaar langsam in die Jahre, gehen oft seltsame Veränderungen mit einem vor.
Ich meine hier nicht die vielzitierte eheliche Zerrüttung auf Grund von einer Midlife Crisis oder sonstigem Unbill.
Es ist nämlich so, dass man ab Anfang oder Mitte 50 ziemlich was geschafft hat: Meistens weiß man, wo es im Leben lang geht, hat sich einigermaßen situiert und die Kinder sind aus dem Haus.
Und dann kommt er heimlich, still und leise: der gemeingefährliche Enkelkinderwunsch!
Inhalt:
Enkelkinderwunsch
Der Wunsch nach Enkelkindern, möglichst aus eigenem Fleisch und Blut, die man lieben und verwöhnen kann und dann bei Bedarf oder Missgefallen einfach wieder den Erzeugern zurückgibt, ist bei vielen älteren Eltern tief verwurzelt. Die Aussicht auf Nachwuchs vom
Nachwuchs ist besonders dann mit Freude gekrönt, wenn Sohn oder Tochter das 16. Lebensjahr bereits überwunden haben und der 40. Geburtstag noch nicht gefeiert worden ist.
“Meine Tochter ist Single”
Blöd ist halt nur, wenn der Sohn oder die Tochter nach München ziehen.
Denn diese oft so gepriesene “Weltstadt mit Herz” ist mit fast 30 Prozent alleinlebenden Menschen die Single-Hauptstadt von Deutschland.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Die dortige Arbeitsmarktstruktur bietet viele Karrierechancen für junge Leute frisch von der Uni. Die Freizeitmöglichkeiten sind so breit gefächert, dass man sich nur aus purer Langeweile bestimmt keinen festen Partner suchen müsste. Singles in München haben mit Sicherheit kein allzuschlechtes Leben und bei vielen wird der einzige Stress die Frage sein, in welcher der angesagten Kneipen sie sich am Abend mit ihrer Clique treffen sollen.
Natürlich ist ein Singledasein kein Grund für Kinderlosigkeit, aber ein Hinderniss könnte es schon darstellen, wenn man Kind und Broterwerb ohne Mithilfe eines Partners zu bewerkstelligen hat.
Lebensplanung
Ich halte diesen Enkelkinderwunsch deswegen für so gemeingefährlich, weil man damit seinen eigenen Kindern unrecht tut.
Und es zeugt von mangelndem Respekt, würden wir uns in die Lebensplanung unserer Kinder einmischen. Wir haben uns das von unseren Altvorderen schließich auch nicht gefallen lassen.
Dennoch wären Enkelkinder etwas Schönes.
Irgendwann.
Also ich bin froh, dass bei meinen Kindern (Sohn 25 und ziemlich gut situiert, Tochter 19 und gerade am Studienbeginn) Kinder kein Thema sind. In meiner Wahrnehmung haben sie doch immer noch selbst sehr viel von (großen) Kindern und ich selbst finde es immer noch toll, aus meinen Betreuungsaufgaben für sie seit einigen Jahren definitiv heraus zu sein und würde mir da nicht so gerne gleich wieder die nächste Generation antun. Das hat wirklich noch einige Jahre Zeit und ist dann immer noch gut. Mit Grausen denke ich an meine eigene Zeit so ab 25, als die Partnerschaften langsam stabiler wurden, was meine Eltern und viele andere Verwandte dazu veranlasste, laut nach Enkeln zu schreien. Das hat einfach nur genervt. Letztentdlich, als die Enkel dann irgendwann da waren, haben diese fordernden Familienangehörigen mich aber wirklich sehr unterstützt, wozu ich im Moment gar nicht die Zeit hätte. Also lieber noch ein wenig ohne Enkel.
Man sollte die Kinder damit einfach in Ruhe lassen. Als ich meine Mutti zur Oma machte war sie 44. Sie ist da nicht viel zum Wünschen gekommen :wink: aber sie wäre damit auch nicht gekommen. Und ich war auch eine Weile mit Kind auf Partnersuche und froh, dass mein Sohn als Enkel akzeptiert wurde. Da heute die Partnerschaften etwas großzüger angegangen werden, sollte man sich als potentielle, zukünftige Oma auch an den Gedanken gewöhnen, dass man da mit einem schon stubenreinen Enkel überrascht werden könnte.
Och nö, wenn schon, dann will ich ihn/sie auch von ganz klein an.
Ich bin von meinem Enkel auch ziemlich überrascht worden, man hatte mich einfach nicht gefragt :lol: Aber nun ist es der “Hammer”! LG von Rana
@Rana: Das glaube ich dir und ich habe von dem “Hammer”-Enkel ja auch schon Fotos bei dir gesehen. Schön süß … :-)
Sabienes
:oops: nur gut, dass das Thema bei uns noch eine ganze Weile ad acta bleibt.
Aber wenn … dann “räche” ich mich gnadenlos :twisted: Auch wenn unsere Kids viel dürfen und gewiss etliches an Freiheiten genießen – aber wenn sie “groß” sind, dann stellen sie ja bestimmt auch Regeln auf … und dann werd ich einfach mal auf die Ignorieren-Taste drücken, so wie “die lieben Kleinen” das momentan hier tun :twisted:
Vorfreude ist auch was schönes…
LG, Sabo
Da ich erst recht spät Vater geworden bin, werde ich das (hoffentlich) erst im etwas höheren Alter erleben. Die Kids sollen sich erstmal austoben.
Ob fremd Kind und schon stubenrein oder selbstgebohrt, äh selbstgeboren, ist mir wurscht.
:-)
LG
Manni
@sabo: Aber warum und für was willst du dich denn rächen? Wahrscheinlich wirst du die liebste und beste Oma der westlichen Hemisphäre sein!
LG
Sabienes
:evil: für’s nicht-hören-wollen-können *lach*
Jetzt geb ich mir erstmal Mühe, dass das mit dem Mutter sein klappt. Klar bin ich oft genug die Meckerzicke, aber ich kann ja auch nicht alles durchgehen lassen :D
@Manni: Wart’s ab!
Sabienes
@sabo: Da hast du Recht. Man sollte sich nicht zuviel auf einmal vornehmen, gell;-)
Sabienes
Hihi… grad hier wieder reingelesen und lustig gefunden… gibts noch Abonnenten? Gibts schon das eine oder andere Enkelkind? Ist ja immerhin schon 3 Jahre her :-)