Fisch sucht Fahrrad und die Partnersuche heutzutage
Meiner Oma, der es trotz der damaligen Kriegswirren und dem damit verbundenen Frauenüberschuss gelungen ist, mehrfache Witwe zu werden, hatte nach dem Tod ihres vorletzten Mannes irgendwann dann doch wieder die Nase voll von dem Alleinsein.
Und so suchte sich diese sehr pragmatische und lebenslustige Frau per Zeitungsannonce erfolgreich nach einem neuen Partner.
Der Wortlaut dieser Anzeigenkampagne ist leider nicht überliefert. Aber um den Spontispruch “Fisch sucht Fahrrad” wird es sich wohl nicht gehandelt haben.
Familienintern fand ihre Eigeninitiative nicht allzu großen Applaus.
Inhalt:
Partnersuche damals
War man früher unverheiratet, hing einem der Nimbus des Mauerblümchens oder seltsamen Eigenbrötler nach.
Standen einem keine rührigen Verwandten oder Kollegen mit ebenfalls schwer vermittelbaren Angehörigen zur Seite, blieb einem oft nichts anderes übrig, als eine Annonce in einer Zeitung (“Spätere Heirat nicht ausgeschlossen”) aufzugeben.
Oder man wandte sich vertrauensvoll an ein so genanntes Eheanbahnungsinstitut.
Das Klischee des mit einer rosa Nelke gekennzeichneten Damen oder Herrn, der einsam an einem Tisch in einer Konditorei auf den frisch vermittelteten Kontakt warten, trifft die Situation gar nicht schlecht.
Dennoch hatte damals die Partnersuche mit Hilfe eines Heiratsvermittlers einen schlechten Ruf. Denn sie verströmte den etwas piefigen Geschmack nach Tanztee für Verzweifelte.
Partnersuche heute
Heute begibt man sich für die Partnersuche ins Internet.
Rund elfeinhalb Millionen Menschen in Deutschland leben allein und etwa die Hälfte davon besucht mindestens einmal im Monat eines der entsprechenden Portale des weltweiten Netzes.
Hierbei ist das Angebot so groß, wie die Nachfrage.
Denn immer mehr Menschen leben an Orten, die ihnen eigentlich fremd sind. Dadurch haben sie oft Schwierigkeiten, nach Feierabend soziale Kontakte aufzubauen.
Und dann kommt noch das große Heer der Geschiedenen und Getrennten, die sich irgendwann dann wieder nach einer festen Bindung sehnen wollen.
“Fisch sucht Fahrrad” findet im Internetzeitalter bei den großen Partnervermittlungen statt. Der Berufsverband der Partnervermittlungen (GDE) spricht hier von einer 33%igen Erfolgsquote.
Egal, ob man nun eine Dating-Börse oder eine andere Form der Partnervermittlung wählt:
Wahrscheinlich landet man dann doch früher oder später mit einer rosa Nelke in einer Konditorei.
Hm, da muss ich dann mal widersprechen, denn ich habe da einige einschlägige Erfahrungen. Rosa Nelke ist absolut out, denn man hat bereits vor dem Treffen diverse Fotos des potentiellen Partners gesehen. Und alleine in der Konditorei rumsitzen und zur Tür starren ist eigentlich auch nicht. Viel aufschlussreicher ist ein Treff mitten auf der Straße in Gastronomie- oder Grünanlagennähe, um dann gemeinsam zu beraten, wo man jetzt hingeht. Das allein kann schon sehr viel Entscheidungshilfe für weitere Aktionen bieten und hilft, Gemeinsamkeiten auszuloten.Ich selbst bin dabei z.B. mal zu einer mehrstündigen spontanen Dampferfahrt aufgebrochen, wo man herrlich reden konnte – allerdings auch nicht kurzentschlossen abhauen :lol:
@Iris: Danke. Das, was du schreibst, ist wirklich interessant.
Aber das Klischee mit der rosa Nelke ist auch nicht schlecht …. ;-)
LG
Sabienes
Wir haben uns auch über das Internet gefunden. Allerdings in einem Forum. Jetzt ist es mir mittlerweile egal: Hauptsache, ich habe ihn :grin:
@Kerstin: Finde ich witzig im Internet seinen Partner kennenzulernen. Würde ich auch versuchen, wenn ich es versuchen müsste.
LG
Sabienes