Die Geschichte des Schmucks von der Antike bis zur Neuzeit
Schmücken Sie Ihre Frau, bevor es ein anderer tut!“
Mit diesem misslungenen Werbespruch versuchte vor einiger Zeit ein Juwelier verzweifelt Kunden zu gewinnen.
Ich fand diese Aussage, seine Frau zu schmücken, um damit einem anderen potentiellen Schmücker zuvorzukommen, im höchsten Maße frauen-, sowie männerfeindlich.
Dennoch brachte mich dieser Satz auf die Frage: Warum tragen wir überhaupt Schmuck und warum ist er uns so wichtig?
Inhalt:
Die Geschichte des Schmucks
Schmuck hatte anscheinend seit Anbeginn der Menschheit eine wichtige, wenn auch wechselnde Bedeutung.
Schmuck in der Steinzeit
Anscheinend trägt seit dem erfolgreichen Erklimmen der Cro-Magnon-Stufe der Mensch Schmuck. Dafür verwendete man in der Steinzeit Perlen, Steine, Muscheln und Tierkrallen oder -zähne.
Die Bedeutung dessen ist den Forschern nicht ganz klar. Aber wahrscheinlich handelte es sich hierbei um Statussymbole, Zeichen der Zugehörigkeit zu einem Clan und Glücksbringer für den Kampf oder bei der Jagd.
Schmuck in der Antike
In den ersten Hochkulturen, zum Beispiel in Ägypten, Mittel- und Südamerika und China gewannen Edelmetalle, wie Gold und Silber eine immer größere Bedeutung bei der Schmuckherstellung. Spätestens in diesen Kulturen wurde Schmuck auch als Grabbeilage verwendet.
Schmuck im Mittelalter
Im Mittelalter war die Technik zur Schmuckerstellung bereits weit entwickelt. Damals hatten Gravuren und Ausarbeitungen häufig einen mythologischen oder religiösen Charakter.
Dem zum Trotz hatte Schmuck in dieser Zeit neben dem Zweck des Zahlungsmittels noch viel mehr die Eigenschaft eines Protz- und Statussymbols. Dennoch erinnerte man sich damals auch noch an die Glücksbringer aus heidnischen Zeiten. Und so konnte sich der bayerische Charivari bis heute erhalten.
Die Geschichte des Schmucks ab dem 19. Jahrhundert
Durch neue Technologien gelang es, Edelsteine und Perlen künstlich herzustellen. Auch konnten minderwertige Metalle so verarbeitet werden, dass sie Goldschmuck sehr ähnlich sahen. Dadurch wurde der Schmuck auch für die ärmeren Teile der Bevölkerung einigermaßen erschwinglich. Dennoch war auch in dieser Zeit eine Kettchen mit einem Kreuz oder ein Ehering oft das einzige, was die Menschen an Schmuck besaßen.
Schmuck in der Neuzeit
Schmuck hat seine Bedeutung in der Neuzeit stark verändert. Juweliere wie Christ setzen auch bei hochwertigem Schmuck immer mehr auf modische Trends, wobei so ziemlich alle Materialien verarbeitet werden können. Auch haben Uhren inzwischen einen hohen schmückenden Faktor bekommen.
Berühmte letzte Worte:
Schmuck ist mit Sicherheit ein Statussymbol geblieben, aber als Grabbeilage dürfte er kaum noch Verwendung finden.
Hauptsächlich tragen wir ihn, weil er uns gefällt, weil wir schöne Erinnerungen mit ihm verbinden und weil er zu unserem Erscheinungsbild passt.
Im Gegensatz zu früher warten wir Frauen weniger darauf, dass uns unsere Männer schmücken, sondern erledigen dies selbst.
Weitere Informationen über die Geschichte des Schmucks finden sich im Schmuckmuseum Pforzheim.
“Ich fand diese Aussage, seine Frau zu schmücken, um damit einem anderen potentiellen Schmücker zuvorzukommen, im höchsten Maße frauen-, sowie männerfeindlich.”
Vielleicht hat dieser Typ eine derart unansehnliche Gattin, dass man sie ohne Schmuck gar nicht beachten würde. Sehr viel wahrscheinlicher ist aber, dass er einen derart miesen Charakter hat, dass massenhaft teuren Schmuck das Einzige ist, womit er seine Gnädigste dazu bewegen kann, nicht auf der Stelle das Weite zu suchen. ;-)
@Leo: Echte Zuneigung, oder was?
LG
Sabienes
ich persönlich trage nicht mehr viel Schmuck, aber ich habe auch noch einige Stücke die zwar nicht von hohem materiellen Wert oder besonders schön designt sind, die ich nicht weggeben würde, denn mit fast jedem teil sind auch immer Erinnerungen verbunden.
Schmuck als Statussymbol wird es wohl immer geben,denn alles was teuer ist wird von manchen ja unheimlich begehrt auch wenn ich selbst das nicht wirklich nachvollziehen kann.
Find deinen Beitrag aber echt gelungen, denn einiges aus der Geschichte des Schmucks fand ich interessant
@Bienenstube: Ich gehöre auch nicht zu den Frauen, die völlig ausflippen, sobald sie mit einem Diamantenkollier behängt werden. Da hätte ich bloß Angst, dass ich das Teil einmal verlieren.
LG
Sabienes
Ich mag Schmuck sehr gerne, auch wenn es mich eher zu “billgerem” Schmuck zieht, denn bei teuren Stücken fühle ich mich nur unwohl, bis ich sie wieder losgeworden bin – ständig würde mir die Angst im Nacken hocken, dass sich der Verschluss öffnet und ich das teure Stück verliere – das ist es mir nicht wert, ehrlich nicht!
Außerdem mag ich lieber Silber, mit Gold kann ich soweiso nix anfangen – aber ich LIEBE Silber! <3