Gute Wünsche
Am Wunschloch in der Hagia Sophia
Jeder von uns, der schon einmal Geburtstag gefeiert hat – und das dürfte die Mehrheit der Mitleser dieses Blogs betreffen – kennt das: Gute Wünsche zum Jubeltag.
Seit einigen Jahren hat sich ein besonderer Wunsch eingebürgert. Wünschte man sich früher gerne mal Gesundheit (“… denn das ist unser höchstes Gut, nicht wahr….”) oder als Schafwollpulliträger den Weltfrieden, so spricht man heutzutage folgenden Wunsch aus:
Mögen alle deine Wünsche in Erfüllung gehen!”
oder modifiziert:
Ich wünsche dir das, was du dir auch wünscht!”.
Das ist bestimmt immer von Herzen und gut gemeint.
Aber langweilig.
Genauso langweilig, wie ein Geldbetrag oder ein Einkaufsgutschein.
Dem Geburtstagskind alles zu wünschen, was es sich selber wünscht, ist als würde man sagen: “Kaufe dir davon einfach das, was du brauchst!”
Dies ist wenig originell und unter Umständen nicht unbedingt moralisch. Denn wer weiß, was sich der Einzelne wünschen wird oder für welche unanständige Sauerei Omas Geldscheinchen Verwendung finden werden?
Warum gibt man sich nicht mehr die Mühe zu überlegen, was das Geburtstagskind sich wünscht?
Oder warum hat man soviel Angst, das Falsche zu schenken? Oder dem anderen zu wünschen? Wenn es doch von Herzen kommt!
Ich bin dafür, wieder konkrete Wünsche auszusprechen.
Zum Beispiel: Sonnenschein. Oder Ruhe. Oder keinen Stress. Das kann jeder gebrauchen und man macht nichts falsch.
Konkreter wäre dann schon folgender Satz: “Ich wünsche dir, dass du dieses Jahr einen schönen Urlaub haben wirst!” Dann muss man wenigstens in der Ferienzeit nicht mehr daran denken, dem Kollegen am letzten Arbeitstag vor DomRep dies hinterher zu schmettern.
Oder: “Ich wünsche dir 3 neue Winterreifen. Für den 4. hats leider nicht mehr gereicht. Aber Oma schickt ja auch noch Geld.” Dies wäre ein sehr praktikabler Wunsch.
Da natürlich Wünsche immer von Herzen kommen, sowie Geschenke auch, wäre ich im Gegenzug gerne bereit, mich wieder über die selbstgestrickten Nachthemden von Oma zu freuen.
Hallo Sabine,
ich kann mich nur mit meinem – zur Zeit (hoffentlich) schlechten Gedächtnis heraus reden.
Deshalb nachträglich, aber von Herzen, alles gute zum Geburtstag.
Das nächste Frühstück geh auf mich.
Brauchst dich gar nicht rausreden, bist ja auch nicht mehr der Jüngste…. ;-) Aber das Frühstück nehme ich gerne an!