Hopfen und Malz, Gott erhalt’s – Das Bier in der Literatur
Große Ereignisse werfen ihre Schatten ja immer mal gerne voraus, in diesem Fall gehen sie sogar von München bis nach Hamburg-Bergedorf. Denn zeitnah am Anstich zum dem berühmtesten und am meisten überschätzten Volksfest der Welt hat sich das Fellmonsterchen für 52 Bücher folgendes Thema einflüstern lassen:
Hopfen und Malz, ab in den Hals!
Zwei Bücher fallen mir zu dem Thema ein, beide wurden mir netterweise vorgelesen (Hörbuch):
Oktoberfest von Christoph Scholder
Diesen sehr spannenden Thriller habe ich 2010 schon einmal in diesem Artikel beschrieben, also wäre ich theoretisch mit dem Thema schon mal durch. In diesem Buch geht es darum, einen Anschlag auf das Oktoberfest zu verhindern. Tatsächlich gab es ja bereits 1980 ein Attentat mit neonazistischem Hintergrund auf dieses Fest. Das besondere daran ist, dass ich genau an diesem Samstag mit einer Kollegin zur Wiesn habe fahren wollen. Aus irgendwelchen Gründen hat unser Vorhaben aber nicht geklappt. Ansonsten wären wir mittendrin gewesen …
Göttlich versumpft von Juha Vuorinen
In einem fiktiven Tagebuch erzählt der finnische Autor in Ich-Form, wie viel er saufen (nicht nur Bier) kann und wie viele Mädels er bei dieser Gelegenheit ins Bett zerrt. Ansonsten lebt er von der Stütze und lässt sich zum Ausnüchtern bei Bedarfsfall ins Krankenhaus verfrachten. Ab und zu ist es ganz lustig, wenn er seinem blöden Nachbarn Streiche spielt. Dennoch ist hier Hopfen und Malz verloren und wer nun an den legendären Charles Bukowski denkt, wird enttäuscht sein.
Ich habe ja noch nie in meinem Leben so viele scheußlich besoffene Menschen gesehen, wie in Finnland (wenn man mal vom Oktoberfest absieht). Dennoch ist dieses Werk soziopathisch unreif und analfixiert. Anscheinend war der Verlag mit den Chefs von Audible tüchtig am Saufen, denn dort wurde das Buch vor einigen Wochen als Entdeckung des Jahrhunderts gepriesen. Schon schlimm, was der Alkohol mit dem Menschen anstellen kann, oder? Gottlob gibt es bei Audible nun bei Nichtgefallen eine Umtauschfunktion, die man nutzen kann, bevor der Brechreiz zu allgegenwärtig wird.
Hopfen und Malz?
Das wärs einmal von mir zum Thema Hopfen und Malz, denn einen Bildband über das Hopfenanbaugebiet Holledau möchte ich nun nicht mehr vorstellen. Kennt ihr vielleicht noch andere Bücher, die hier passen würden?
Kannte ich noch gar nicht:
Hopfen und Malz, ab in den Hals!
Bislang war mir nur: Bei dir ist Hopfen und Malz verloren, bekannt.
Aber so lernt man auch schon am frühen Morgen etwas, danke dir! :)
Bücher kann ich allerdings leider nicht empfehlen.
ICH dachte gleich an Charles Bukowski, den ich bei meinen ersten Leseversuchen mit 13 oder 14 einfach nur scheiße und doof fand. Ein paar Jährchen später sah dann auch ich die Genialität dieses Mannes – klar also, dass er auch Nachahmer gefunden hat. Nur blöde, wenn der Versuch so scheußlich in die Hose geht, ne? ;-)
Und nicht genug, dass das Oktoberfest so überschätzt wird — es lässt überall Ableger sprießen, auch in Bergedorf wird es wieder ein Mini-Oktoberfest geben. Zum Glück hat man die Freiheit, nicht hingehen zu müssen. :-)
LG
Die Projektmuddi
@Alex: Denn Spruch kannte ich auch nur als das bayerische Credo: “Hopfen und Malz, Gott erhalt’s” Aber man lernt ja nie aus, oder?
LG
Sabienes
@MestraYllana: Bukowski war für seine Zeit schon irgendwie gut. Aber ich mochte ihn nicht sooooo gerne. Allerdings habe ich mal “Die Stripperinnen von Burbank” für 15 Euro (hatte 20 Jahre vorher etwa 1 Euro dafür bezahlt) bei Ebay verkaufen können. Da hat er mir richtig gut gefallen!
LG
Sabienes
@Fellmonsterchen: Das ist doch echt übel, oder? Oktoberfeste gibt es inzwischen auf der ganzen Welt und der normale Bayer wundert sich, warum er für Nichtbayern ewig der Seppl bleibt.
LG
Sabienes