Insasse oder Passagier? Der Komfort im Flugzeug ist Mangelware

10. November 2013 Aus Von Sabiene
Insasse? Straßenkünstler auf Teneriffa

Insasse oder Passagier? Wer sind wir eigentlich im Flugzeug?

Nachdem wir diesmal auf Teneriffa einen sehr schönen Urlaub verbracht haben, in dem wirklich alles gestimmt hat, sogar das Wetter und das Hotel, werde ich euch in der nächsten Tagen hier und auf dem Traumalbum ein bisschen was von unserer Reise erzählen.
Und ich fange mal am besten mit dem Flug an.

Im Flugzeug

Früher war das Fliegen eine komfortable Angelegenheit. Der Insasse Passagier wurde von servilen Stewardessen umsorgt, die sogar Knopfdruck dann beflissen wie eine Krankenschwester eilte, um des Fluggasts auch das geringste Ungemach sofort zu eliminieren. Aber ähnlich wie in modern geführten Krankenhäusern kommt heutzutage auf das Klingeln kein Personal mehr, um einen mit Decken, Lesestoff oder Tomatensaft (warum trinkt man eigentlich ab einer Flughöhe von 3.000 Metern so ein ekliges Zeug?) zu versorgen.

Zumal die Stewardess (gehässig auch als Saftschubse bezeichnet) bei der nun üblichen Bestuhlung gar nicht mehr zum Passagier käme, weil im Mittelgang entweder ein Essenswagen oder eine andere Versorgungseinheit steht oder aber mehr als zwei Passagiere auf einmal sich auf dem Weg in das ach so enge Klo machen. 

Insasse oder Passagier

Früher einmal konnte man als Insasse im Flugzeug rauchen, heute wäre das schon allein aus räumlichen Gründen undenkbar, weil man bei der raumdezimierten Bestuhlung seinem Nebenmann unweigerlich in den Tomatensaft aschen würde.
Dabei geht es mir nicht um die Raucherei, sondern um diesen eklatanten Platzmangel, der uns Passagiere automatisch zu Insassen degradiert.
Früher war die dadurch resultierende Platzangst allein dem Mann vorbehalten, der mit seinen fast 2 Metern nicht wusste, wo er seine langen Beine unterbringen soll. Heute leide auch ich, der Mann hingegen muss auf normalen Sitzen seine Knie in Richtung Kinn ziehen. Deswegen versuchen wir natürlich, die paar Plätze an den Notausgängen zu ergattern, die mehr Beinfreiheit versprechen.

Das wissen auch die Fluggesellschaften und verlangen – so wie TuiFly – seit dem 1. November 2013  35 Euro für die paar Zentimeter mehr Komfort.
Es ist fraglich, ob dies nicht eine Form von Diskriminierung von Passagieren außerhalb der Normgröße darstellt.

Wie bekommt man mehr Beinfreiheit im Flugzeug?

beinfreiheit im flugzeug

Der Trick, im vorneherein einen Platz an den Notausgängen oder ganz vorne zu buchen, funktioniert ja nicht mehr so richtig gut. Denn wie schon berichtet, verlangen inzwischen die meisten Fluggesellschaften einen Obulus für diese begehrten Plätze. Wenn dann aber sogar aus technischen Gründen ein anderer Flieger als angeboten die Strecke fliegt, war sowieso alles umsonst.

Generell hat man bei einem Platz am Gang noch eher eine Chance, die Beine mal kurz auszustrecken, wenn nicht gerade die Stewardess mit ihrem Wagen vorbeirattern will. Das funktioniert übrigens auch sehr gut für Paare, die nicht alleine sitzen wollen. Denn man kann ja die beiden Plätze links und rechts vom Gang belegen.

Natürlich könnte man auch mal in der Ersten Klasse fliegen. Da hat man Platz ohne Ende, wird mit dem Nachnamen angesprochen und bekommt zur Feier des Tages ein Sektchen. Aber das ist wirklich auch eine Preisfrage. Dabei frage ich mich sowieso, ob das Fliegen nicht viel zu billig geworden ist? Sind diese ganzen Billig-Airlines nicht Schuld an dem allgemeinen Preisverfall und dem immer schlechteren Service?

Mehr Tipps für mehr Beinfreiheit verspricht dieser Artikel von Skyscanner, aber so ganz praktikabel finde ich sie nicht alle.

Es mehren sich ja die Fälle, in denen Insassen Passagiere während des Fluges gesundheitliche Probleme bekommen haben, zum Beispiel Thrombosen.
Das ist sehr bedauerlich und es ist fraglich, ob die Verantwortlichen es wirklich darauf ankommen lassen wollen.

Foto: Insasse oder Passagier? Der Komfort im Flugzeug ist Mangelware ©Sabienes.de
Text: Insasse oder Passagier? Der Komfort im Flugzeug ist Mangelware ©Sabienes.de
Zusammenfassung:
Insasse oder Passagier? Der Komfort im Flugzeug ist Mangelware
Titel
Insasse oder Passagier? Der Komfort im Flugzeug ist Mangelware
Beschreibung
Bei der Bestuhlung in den Flugzeugen fragt man sich, ob man Insasse oder Passagier ist, denn Komfort und Beinfreiheit auf Flügen wird weniger
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