Lieber Adel Tawil – Offener Brief an einen Songschreiber
Trümmer in der Stadt
es würde mich schon mal interessieren, wo du wohnst!
Denn richtig schön scheint es dort ja nicht zu sein.
Inhalt:
Lieber Adel Tawil
Früher hast du mal behauptet, dass ich vom selben Stern wie du wäre.
Ich hielt das anfänglich für eine grobe Anmache, aber eigentlich war das doch eine recht nette Aussage.
Allerdings bin ich schon so oft umgezogen, dass ich selbst gar nicht weiß, von welchem Stern ich sein soll.
Weil in deiner Stadt so viel so viel zuviel sei und dazu noch überall Reklame, hast du Cassandra Steen überredet, dass sie dir eine Stadt bauen solle.
Aus Glas und Gold und Stein…
Naja, solltest du in einer deutschen Metropole wohnen, wirst du da viel Glas und Stein finden, denke mal an den Potsdamer Platz in Berlin. Das Gold findet sich dazu in diversen Friedensengeln wie z.B. in München.
Und ich kenne keine Stadt, in der die Straßen nicht raus – und dann gleichzeitig wieder reinführen.
Aber Cassandra hat es wohl auch sehr gut mit dir gemeint.
Nun brauchst du schon wieder eine Frau, diesmal um dir die Seele zu verpflastern.
Denn es tobt – nach deinen Aussagen – der Hass vor deinem Fenster.
Wo bleibt die Polizei?
Schlimm!
Wo ist das?
Weiß das die Polizei?
Wohnst du irgendwo in Meck-Pomm? Oder in Kabul? In Port-au-Prince? (da gibt es aber keine nennswerten Fenster mehr, glaube ich)
Oder übertreibst du nur maßlos und was du als Hass vor deinem Fenster empfindest, ist lediglich die Straßenbahn, die auf deiner Straße morgens um 6 Uhr bimmelnd um die Kurve fährt?
Lieber Adil,
du hast mit dem Duo ‘Ich Und Ich’ ganz gut Geld verdient.
Machs doch wie dein Kollege Peter Fox und suche dir ein Haus am See.
Dann brauchst du dich nur noch über vergammelte Orangenbaumblätter ärgern.
Foto: Lieber Adel Tawil – Offener Brief an einen Songschreiber ©Sabienes.de
Text: Lieber Adel Tawil – Offener Brief an einen Songschreiber ©Sabienes.de
