Männer und Fußball – Das archaische Gefühlschaos beim Elfmeter
Wie namhafte Hirnforscher herausgefunden haben, sind Männer auf Grund einer seltsamen Laune der Natur nicht oder nur eingeschränkt in der Lage, Gefühle zuzulassen und/oder zu artikulieren.
Diese Tatsache möglichst hämisch mit einem “Ja, ja … ihr Männer … was seid ihr doch blöd … bla … bla …!” zu quittieren, ist männerfeindlich und unsolidarisch. Und wenn in diesem Zusammenhang auch noch Termini wie “Gefühlsklempner” oder “Soziopath” fallen, dann ist das überhaupt nicht nett.
Deswegen werde ich im Folgenden einen fast psychologischen Erklärungsversuch wagen, damit wir unsere Liebsten besser verstehen lernen.
Inhalt:
Männer und Fußball
Unsere Männer brauchen nämlich unsere Hilfe, um ein Ventil für ihre aufgestauten Emotionen zu finden!
Und zwar möglichst eins, das nicht gefährlich, ungesund oder überteuert ist und gleichzeitig aber auch die nötige gesellschaftliche Akzeptanz findet. Zugleich wäre es manchmal praktisch, wenn nicht wir selbst immer mit Körpereinsatz für die angestauten Emotionen und deren Kanalisierung zuständig sein sollen.
Als wunderbare Alternative bietet sich der Fußballsport geradezu an!
Denn hier sehen wir unseren Geliebten, Familienmitglied, Freund angetan in einem bunten Schal einen längeren (in Großstädten sehr viel längeren) Weg zu Stadion wandern. Dort wird er für mindestens zwei Stunden an der gesunden, frischen Luft in Gesellschaft Gleichgesinnter verbleiben. Dabei hat er sogar noch die Möglichkeit, Nahrung und Getränke zu sich zu nehmen.
Es ist also auch noch schnell gekocht – ein unübersehbarer Vorteil für uns.
Und nur dort im Stadion finden wir ausgewachsene Mannsbilder, die sich lachend oder weinend in den Armen liegen dürfen, weil ihr Verein den Aufstieg in die nächste Liga geschafft hat. Oder der Startorhüter den Elfmeter nicht gehalten hat oder sich Michael Ballack kurz vor der WM die Syndemose quetschen lässt. Hier sind Gefühlsäußerungen gesellschaftlich akzeptiert und kein Mann muss sich angesichts eines nicht gesehenen Handspiels seiner Tränen schämen.
Nur hier ist der Mann Mensch, hier darf er’s sein – um einmal sehr frei mit Eugen Roth zu sprechen.
Fußball ist hilfreicher, befreiender und allemal gesünder, als jede Nabelschaupraktiziererei bei einer systemischen Männergruppe.
Das archaische Gefühlschaos
Dieses archaische Gefühlschaos trifft die meisten Fußballfans, aber manche sind natürlich ganz besonders betroffen. Vorsicht sollte man bei Schalke-Fans oder Fans von FC Bayern München walten lassen. Die sind emotional oft schon überambitioniert, so dass es besorgniserregend wird. Bei Fans des FC St. Pauli und manchmal auch des TSV 1860 München finden wir manchmal auch noch eine politische Komponente – besonders, wenn es sich um ein Lokal-Derby handelt.
Fazit:
Man muss seinen Liebsten so nehmen, wie er ist. Denn im Idealfall wird er es bei uns ja auch tun.
Aber ich rede mich leicht. Denn ich bin vom Thema Männer und Fußball nur am Rande betroffen, weil meine drei Männer ihr Gefühlschaos relativ gut im Griff zu haben scheinen. Mein Mann wird höchstens sauer, wenn es um den 1860 München geht oder wenn jemand über den FC Bayern München lästert. (Obwohl man über diesen Verein nicht nur lästern darf, sondern es sogar MUSS!)
Ansonsten bin ich es, die sich zu Zeiten der EM oder WM vollkommen im Fußballfieber befindet.
Falls ihr euch oder eurem Liebsten einen Gefallen tun wollt: Hier gibt es den Spielplan für die WM 2018 als PDF zum Ausdrucken!
Stimmt! Unsere armen Männer müssen sonst immer so tapfer sein. Hier können sie hemmungslos weinen….
LG Mella
…um das heraus zu finden, liebe Sabiene,
braucht es doch wirklich keine Hirnforscher, oder? und so lange sie ihren Emotionen friedlich freien Lauf lassen…gern doch auf dem Fußballplatz, da stören sie mich wenigstens nicht damit…
wünsch dir einen schönen Frühlingstag,
lieber Gruß von Birgitt
PS ich kann wieder kommentieren!
Als Kölner kann ich da leider im Moment immer nur die falschen Emotionen rauslassen. :-(
Aber es bleiben Emotionen ;-)
Gruß
Fulano
Was ja beweist, dass Männers sehr wohl in der Lage sind, ihre Gefühle zuzulassen und auszudrücken. Die Hirnis haben mal wieder an der falschen Stelle geforscht. Bloß tun die Männer das halt nicht dort, dann und in der Form, wie Frauen das tun. Aber wer von Beiden, Männers oder Frauen, haben nun das verbriefte Recht darauf, festzulegen wo, wann und in welcher Form Gefühle gefälligst auszudrücken seien? Wenn das Schöpfungs-Management zwei ziemlich unterschiedliche Sorten von der Gattung Mensch arangiert hat, wird es, wie in allen anderen Bereichen der Schöpfung auch, sich wohl was dabei gedacht haben. Jedenfalls funktioniert die Schöpfung eigentlich immer dann ziemlich gut, wenn weder Männlein noch Weiblein meinen, es besser zu wissen und da rein pfuschen zu müssen. Also, lasst Männlein und Weiblwein mal schön so, wie sie von Nature aus sind. Zumal …, immer dort, wo Männers sich die größte Mühe geben, sich so zu verhalten, wie sie laut Credo von allerlei Frauenmagazinen zu sein hätten, will keine Frau die bei Verstand ist mit denen irgend etwas zu schaffen haben. Jedenfalls sind unter den Frauen nach wie vor genau jene Männers weitaus am begehrtesten, die so ziemlich das Umgekehrte von dem sind, was Emma und Konsortinnen, samt deren Psychologen-Pudel empfehlen. Freilich muss Frau dann sowohl die Vor- als auch die Nachteile dieses Potenzials hinnnehmen. Aber das Müssen Männers bei den Frauen ja auch. Übrigens, wenn Frau meint, dass Männers sich hauptsächlich bei solchen Veranstaltungen wie oben beschrieben ihren Gefühlen und deren ausdruch widmen, weiß sie von Männers und deren Innenleben …. na sagen wir freundlkichkeitshalber mal …. so ziemlich gar nichts.
Interessanter Beitrag. Ich weiß nämlich jetzt, was eine Syndesmose ist :mrgreen:
Sabine, dein Post (samt Kommentaren) ist mindestens so gut wie ein Schlauspruch :-), danke!
Sie lüften sich und lassen
gGefühle raus, wenn das keine gute Sache ist, da hast Du vollkommen recht.Liebe Grüße
Spendiere mir doch bitte in meinem Kommentar ein großes G vor Gefühle ;-) Danke
@Mella: Und die Sau rauslassen ;-)
LG
@Birgitt: Schön, dass du wieder kommentieren kannst!
Wenn dann die Männer im Stadion ihre angestauten Gefühle rausgelassen haben, kommen sie lammfromm wieder zu uns nach Hause.
Was für ein Idyll!
;-)
LG
Sabienes
@Fulano: Euch Kölnern geht da glaube ich noch besser, als den Kaiserslauternen. Das sind vielleicht Gefühle! Mein lieber Schwan.
LG
Sabienes
@Leo: Das DU keine Probleme mit deinen Gefühlen hast und diese auch – oft ungefragt – lauthals zum Ausdruck bringen kannst, weiß ich.
Ich hätte den Artikel so beginnen sollen: “Wie namhafte Hirnforscher herausgefunden haben, sind Männer, bis auf Herrn Leo L. aus F.-C., auf Grund einer Laune der Natur nicht in der Lage, Gefühle zuzulassen und/oder zu artikulieren.”
Glaub bloß nicht, dass ich das jetzt ändern werde!
LG
@Ruthie: “Again what learned!” um mit meinem Freund Loddar Matthäus zu sprechen ;-)
LG
Sabienes
@Susanne: Gell, da kochens über, die Emotionen ;-)
LG
Sabienes
@Sandra: Eine gute Sache und der Gesundheit förderlich!
LG
Sabienes
@Sandra: ob mit großem G oder mit kleinem: Gefühle sind groß – artig! ;-)
LG
Sabienes
Hallo Sabine,
auch du fasst Fussball als eine Art der Therapie für Männer auf. Das finde ich gut. Denn Gefühle / Emotionen unterdrücken ist wirklich nicht gut.
Auch ich habe in meinen Artikel das Thema aufgegriffen, jedoch mit einer anderen Herangehensweise.
Kennst du das magische Dreieck Männer, Fußball und Treibsand?
Noch nicht? Dann schaue doch in meinen Beitrag.
Vielleicht gefällt Dir mein Beitrag auch so, wie mir Deiner. :)
LG Timm
…und dann kommen die Männer entspannt zu den Frauen und Kindern heim und können sich wieder dem Alltag widmen! Ein guter Ansatz! Danke für deinen Beitrag! Grüßle Susanne
@Timm: ich gebs zu *rotwerd*, dass ich mir noch nicht die Zeit genommen habe, deinen Beitrag zu lesen. Aber, aber, aber … hoffentlich schaffe ich es heute noch!
LG
@Susanne K: Wenn sie dann zu uns zurückkommen, ausgeglichen, ganz in ihrer Mitte … dann freuen wir uns und schmeißen den Grill an!
LG
ich würde mich freuen :)
@Timm: *Hach* Bin gerade am kämpfen und schreibe den nächsten Artikel…
LG