Nokan – Die Kunst des Ausklangs – Meisterwerk aus Japan
Ein sehr empfehlenster Film – Nokan, die Kunst des Ausklangs
Daigo Kobayashi ( Masahiro Motoki), ein professioneller Cellist, kehrt in seine Heimatstadt Yamagata zurück, nachdem sein Orchester aufgelöst wurde. Dort beginnt irrtümlich (er hat in einer Annonce den Begriff “Reise” zu wörtlich genommen) eine Arbeit als Zeremonienmeister bei Bestattungen. Seine Frau Mika (Ryōko Hirosue) ist entsetzt, seine Freunde meiden ihn nun.
Das Herrichten von Verstorbenen gilt in Japan als eine unreine Tätigkeit. Ist diese Arbeit eines begabten Musikers nicht würdig?
So könnte man meinen.
Aber genau diese Arbeit, die häufig vor den Augen der Familie geschieht, erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl, Takt, Konzentration und Ehrfurcht vor dem Leben und dem Tod.
Durch seine neue Aufgabe findet Daigo letztendlich zu sich selbst, zu seinen Wurzeln und auf Umwegen wieder zu seiner Musik.
Inhalt:
Nokan – Die Kunst des Ausklangs: Meine Meinung
Es gibt gute und schlechte Filme; traurige, lustige, romantische und spannende Filme.
Und es gibt Filme, die einem mit einem Gefühl tiefster Zufriedenheit und Schönheit entlassen.
Ein solcher Film ist Nokan – Die Kunst des Ausklangs.
Der Film ist sehr authentisch erzählt und bietet einen interessanten Einblick in den japanischen Alltag. Dazu ist er garniert mit teils umwerfenden Landschaftsbilder auf den Fujiyama. Er bietet dem Zuschauer einen Blick in die moderne japanische Welt ohne japoneskes Klimbim und Teehaus-Romantik.
Besonders interessant fand ich die Szenen, in denen vor den gespannten Gesichtern der Trauernden ihr verstorbener Angehöriger hergerichtet wird. Nur so kann der Tote würdevoll seine letzte Reise angehen kann.
Das ist nämlich große Kunst, das ist praktizierter ZEN.
Dazu erlebt man noch großartigste Musik; interessant ist es allemal, wenn während Beethovens Neunter vor dem heimischen Wohnzimmerfenster ein schweres Gewitter stattfindet.
Übrigens hat der Hauptdarsteller Masahiro Motoki eigens für diese Rolle Cello spielen gelernt.
Auszeichnungen
Dieser Film wurde natürlich in seinem Produktionsland Japan mit Preisen geradezu überhäuft. Und zusätzlich erhielt er 2009 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Manchmal hat das Oscar-Komitee einen richtig guten Geschmack.
Fazit:
Trotz des Themas handelt es sich hier um keinen traurigen Film für die Zeit zwischen Allerheiligen und Totensonntag. Aber er ist still, leise und nachdenklich.
Solche Filme jenseits des Mainstreams werden allerhöchstens in Werkstattkinos gezeigt. Es bleibt zu hoffen, dass er irgendwann mal auf ARTE gezeigt wird. Ansonsten sollte man sich diesen Streifen dringend als Blu-ray oder DVD zulegen.
Leider muss ich zugeben, dass das Werk eine leichte Einschlafquote birgt. Sie liegt ungefähr bei 1, was einem Sekundenschlaf gleichkommt.
Danke an Bella für den Tipp, ich hätte diesen Film sonst ignoriert!
Filmografisches
Filmografisches zu dem Film “Nokan – die Kunst des Ausklangs”
- Titel: Nokan – Die Kunst des Ausklangs
- Originaltitel: おくりびと
- Produktionsland: Japan
- Originalsprache: Japanisch
- Erscheinungsjahr: 2008
- Länge: 131 Minuten
- Altersfreigabe: FSK 12
- Regie: Yōjirō Takita
- Drehbuch: Kundo Koyama
- Besetzung:
- Masahiro Motoki: Daigo Kobayashi
- Ryōko Hirosue: Mika Kobayashi
- Kazuko Yoshiyuki: Tsuyako Yamashita
- Tsutomu Yamazaki: Shōei Sasaki
- Kimiko Yo: Yuriko Uemura
- Takashi Sasano: Shōkichi Hirata
- Tetta Sugimoto: Yamashita
- Toru Minegishi: Toshiki Kobayashi
- und andere
- Preis Stand Januar 2018: 10,98 € (Blu-ray) 7,79 € (DVD), leider wird er von Amazon nicht als Stream angeboten.
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
Alle Fotos: Nokan – Die Kunst des Ausklangs – Meisterwerk aus Japan ©sabienes.de
Text: Nokan – Die Kunst des Ausklangs – Meisterwerk aus Japan ©sabienes.de
