Norway, Norway! Dort, wo die Lebensqualität am Höchsten ist
Zuletzt aktualisiert am 23. Oktober 2018
Akers Bridge in Oslo
Inhalt:
Norway! Norway!
Die Menschen in Norwegen haben laut UN-Bericht die höchste Lebensqualität!
Und das trotz reglementierten Alkoholverkauf, dunklen Wintertagen und einer gewissen Ödniss, die einem so überfallen mag, wenn man sich in Richtung Norden begibt.
Dafür bietet einem Norwegen einen gewissen Reichtum. Manchmal ruft die Regierung Bevölkerung auf, zu sparen. Nicht weil sie es müssten, sondern damit die Norweger es nicht verlernen.
Man kann in Norwegen hervorragend arbeiten, bekommt auch als Frau qualifizierte Jobs in technischen Berufen. Die Schulen sollen besser sein, als die deutschen (was mal keine große Kunst ist) und die Betreuungsangebote für Kinder ideal.
Norway – in Oslo No Way!
Ich war vor einigen Jahren in Oslo. Wenn man es geschafft hat, die Stadt zu erreichen, ist es dort richtig nett! Aber leider musste ich zuerst den Schock der Taxirechnung überwinden: Ich habe damals für die ca. 30 km Flughafen-Innenstadt 260 DM bezahlt und wäre am liebsten wieder sofort nach Hause gefahren (wenn ich es mir hätte leisten können). Mit dem Zug zahlte man damals 120 DM, mit einem Bus 110 DM für die gleiche Strecke. Mit dem eigenen Auto wird die Erreichbarkeit dieser Stadt auch nicht besser, weil Oslo ein einziges Parkverbot ist.
Oslo hat nur 2 Mio. Einwohner, die sich auf einer Fläche vom Großraum London verteilen dürfen. Das bedeutet, wenn man zwei Tage lang auf der gleichen Straßenbahnstrecke unterwegs ist, bereits die ersten bekannten Gesichter sieht, am 3. Tag nickt man sich schon mal grüßend zu.
Gerade im Sommer ist es sehr schön dort. Die Stadt steckt voller Leben, am Hafen spielen Dixieland und Blues-Bands, man kann eine Rundfahrt zu den Schären machen usw.. Die Osloaner genießen den Sommer auch sehr. Sobald die ersten Sonnenstrahlen auftauchen, kleiden sie sich sofort in kurze Hosen – ohne Rücksicht auf Verluste. Ansonsten sind sie häufig mit einem Rucksack gekennzeichnet. Und sie haben meistens Kinder dabei.
Ich mag Norwegen!
Norwegen ist liebenswert, lebenswert, nett, wenn auch vielleicht manchmal ein wenig schrullig.
In Deutschland darf man sich rund um die Uhr soviel Alkohol kaufen, wie man will und das zu kleinem Preis. Trotzdem sind wir auf dem Platz 22 Platz von 182 der Lebensqualitäts-Länderliste gelandet.
Foto: Akers Bridge in Oslo, Norwegen ©Sabienes.de
Text: Norway, Norway! Dort wo die Lebensqualität am Höchsten ist ©Sabienes.de
Ich halte es da mit Adenauer: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Wonach, bitteschön, misst man denn Lebensqualität? Am zur Verfügung stehendem Geld? Wie war das noch: Geld macht nicht glücklich! An der Bildung? Ich dachte dumme Menschen sind im Allgemeinen glücklicher. Am Bruttoninlandsprodukt? An der Zahl der Autos vor der Tür? Größe des Grundstücks?
Alles Blödinn! Wie wohl sich jemand fühlt, kann man nicht messen! Und solche Statistiken tragen nur dazu bei, sich unwohler zu fühlen. Wahrscheinlich selbst in Norwegen. Der einzelne Norweger wird sich sagen: Wenn wir das glücklichste Volk sind, warum bin gerade dann unglücklich. Boah muss es meinem Nachbarn gut gehen …
Noch ein Wort zu den Schulen: Macht doch die Schulen nicht immer so schlecht in Deutschland! Norwegen mit Deutschland zu vergleichen ist schlicht unfair: Mit einem Ausländeranteil von gut 3 % in Norwegen und knapp 9 % in Deutschland haben wir hier fast 3x mehr Ausländer. Und das will man vergleichen? Jeder einzelne sollte für sich überprüfen ob er glücklich mit seinem Leben ist – und wenn nicht, daran arbeiten, das es sich ändert. Egal ob in Oslo oder Berlin.
Oder in Kaarst :-)
Du musst dennoch zugegeben, dass man in Kongo (Platz 182) eine größere Chance hat, unglücklich zu sein, als in Deutschland (Platz 22). Ob man dann wo zufrieden ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Schulsystem: ich war selber Schüler, meine Kinder waren Schüler… Das bayerische Schulsystem ist das Allerletzte (ich kenne persönlich auch noch das in Hamburg), obwohl es in Bayern einen relativ niedrigen Ausländeranteil gibt. Da könnte ich ehrlich Bücher schreiben. Aber das mache ich ein anderes Mal ;-)
Gruß in den glücklichen Kaarst vom noch glücklicheren Bayerischen Untermain!