Urlaub an der Playa de Palma ganz ohne Ballermann
Kann es etwas Schöneres geben: Sechs Kilometer feiner Sandstrand in einer sanft geschwungenen Bucht, dazu ein verlässliches warmes, doch nicht zu heißes Badewetter, eine hervorragende Gastronomie in Strandnähe und das alles nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt?
Wohl kaum.
Wenn dieser Traumstand nicht den Namen Playa de Palma trüge und als Partymeile und Ballermann für trinkfreudige Kegelvereine in den Verruf gekommen wäre!
Dabei hat sich an dem berühmtesten Strandabschnitt von Mallorca sehr viel verändert.
Inhalt:
Wie der Ballermann zu seinem Namen kam
In den 60er Jahren startete unter den deutschen Urlaubern ein Mallorca-Boom, der spätestens in den 80ern wieder deutlich zurückging. Durch den einhergehenden Preisverfall mutierte die ehemalige “Putzfrauen-Insel” zur Lieblingsdestination aller möglichen bierseeligen Interessensgemeinschaften. Deren Ziel war klar umrissen: Saufen, Sex und mal ordentlich die Sau rauslassen. Dabei gelang es auch etlichen Hoteliers, ihre abgewohnten Herbergen noch für ein paar weitere Saisons vor der Abrissbirne zu bewahren, was die Gegend nicht unbedingt attraktiver machte. Die Veranstalter bieteten den Urlaubswütigen Kurzurlaube mit einem 3-4 Tagen Aufenthalt an. In dieser Zeitspanne konnten der Gast all das sehen und erleben, was ihm wichtig erschien: Den Strand und den Sangria-Eimer mit den Strohhalmen.
Natürlich bot sich für diesen Zweck die Playa de Palma, nur wenige Autominuten von dem Flughafen Son Sant Joan, an. Der Strand ist seit jeher in 15 Balnearios aufgeteilt. Sie bestehen aus kleinen Strandbars mit Theke, Toilette und Erste Hilfe Station. Warum die deutschen Partyurlauber ausgerechnet den Balneario 6 in ihr Herz geschlossen haben, ist nicht überliefert.
Die Umwandlung in den Begriff Ballermann, bzw. Ballermann 6 ist irgendwie selbsterklärend.
Die Playa de Palma ändert ihr Image
Es ist ein Glück für Mallorca, dass es in Palma eine Verwaltung gibt, die sehr darauf achtet, dass ihre Insel nicht von den Fremden, bzw. der Tourismusbranche verschrottet wird.
Inzwischen wird in Playa de Palma ordentlich aufgeräumt. Man will weg vom Billigtourismus und Saufgelagen und sorgt dafür, dass auch dieser Strandabschnitt für Familien und Ruhesuchende wieder attraktiv wird. Die wichtigste Verordnung ist wohl das Alkoholverbot, welches das Trinken in der Öffentlichkeit und den Verkauf von alkoholischen Getränken stark einschränkt. Auch gegen Hütchenspieler, Prostitution und dem sonstigen Sittenverfall, welcher oftmals mit dem Alkoholkonsum einhergeht, wird vorgegangen.
Vielleicht nicht immer rigoros, aber doch so gut, wie es eben geht.
Endlich werden auch die alten Hotelburgen abgerissen. Inzwischen bestehen die Hotels in Playa de Palma vermehrt aus gehobenen Hotelanlagen, wie zum Beispiel das Pabisa Hotel, das seinen Gästen einen 4-Sterne-Service mit All-Inklusive und großzügiger Poolanlage bietet.
Urlaub an der Playa de Palma
Mallorca ist eine wunderschöne Insel und gerade die Playa de Palma hat ihren ganz besonderen Reiz. Die Nähe zu der Hauptstadt eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge über die ganze Insel. Die Infrastruktur ist einzigartig und Urlauber, die gerne unterhalten werden möchten, finden hier ein breit gefächertes Angebot.
Ich persönlich bin kein typischer Strandurlauber und würde die ruhige, ursprüngliche Inselmitte vorziehen.
Aber auch ich könnte der Playa oder Platja, wie es auf Katalonisch heißt, einiges abgewinnen.
Foto: Urlaub an der Playa de Palma ganz ohne Ballermann ©sabienes.de
Text: Urlaub an der Playa de Palma ganz ohne Ballermann ©sabienes.de

Hallo Sabine,
wir waren ein einziges Mal für eine halbe Stunde am Ballermann, um einmal zu sehen, ob es dort wirklich so zugeht, wie ihm nachgesagt wird. Aber es war für uns eine Katastrophe. Hier Urlaub zu machen, wäre für uns undenkbar und wir sind schnell wieder weiter gefahren.
Ein Glück, dass sich diese Zustände geändert haben. Der Strand ist phänomenal und wie du schreibst die Nähe zur Hauptstadt und für Ausflüge genial.
Wir lieben schon den Strand und das Meer, haben aber immer einen großen Bogen um diese Gegend gemacht.
Liebe Grüße
Sabine
Ich denke, dass die dort auf dem richtigen Weg sind. Die Veränderungen gehen halt nicht von Heute auf Morgen, aber die Weichen zu einem “angenehmeren” Tourismus sind gestellt worden. Wie Du schon richtig schreibst, der wunderbare lange Strand, die angrenzende Stadt Palma – das hat mehr verdient als Fußball-Verein-Übers-Wochenende-Saufen-Touristen. Der Rest der schönen Inseln ist ja auch immer wieder ein Traum und eine Reise wert, da sollte die Playa de Palma auch langfristig landen.
LG Thomas
Wir sind große Fans der Insel und waren schon oft dort. Mein erster Urlaub auf Mallorca ist schon 40 Jahre her! Aber den Balneario 6 haben wir uns nur ein Mal aus sicherer Entfernung angesehen und beschlossen, es bei diesem einen Mal zu belassen. Orte wie Magaluf, die sich die Briten touristisch unter den Nagel gerissen haben und um die man ebenfalls nur einen Bogen machen kann, könnten nach dem Brexit mittelfristig in Schwierigkeiten geraten: Die Kaufkraft der Briten, auch der Expats, ist mit einem Schlag mit der Abwertung des britischen Pfunds deutlich gesunken. Wie sich das auf den mallorquinischen Tourismus auswirken wird, bleibt abzuwarten.
LG
Ina
@Lippenstift und Butterbrot: Nach dem Motto “Man muss alles einmal gesehen haben” habe ich mit Freundinnen einmal 4 Tage am Ballermann verbracht.
Schon lustig. Und interessant. Ansonsten gibt es wirklich schönere Urlaubsziele.
LG
Sabienes
@Thomas: Auf jeden Fall. Es ist schon sehr vorbildlich, dass es Mallorca gelungen ist, den Partytourismus auf dieses Gebiet zu beschränken. Es gibt Gegenden auf dieser Insel, wo man richtig Ärger bekommt, wenn man sich nicht benimmt.
LG
Sabienes
@Ina: Mit Sicherheit ist dies eine der Auswirkungen, die ein Brexit haben könnte. Wobei die Briten angeblich nicht so gerne gesehen sind, weil die zum Teil überall einen auf “Ballermann” machen. Ich habe das mal Ibiza beobachtet, die sind schon krass drauf.
LG
Sabienes