Schnee und Autofahren – Ein Ding der Unmöglichkeit
Sobald sich allen Warnungen vor einer Erderwärmung zum Trotz ein kleines Schneeflöckchen auf die Straßen der gemäßigten Klimazonen Mitteldeutschlands auf den Boden fallen lässt, bricht bei vielen Autofahrern die Panik aus.
Inhalt:
Schnee und Autofahren
Da wird der Fahrradhelm aus dem Handschuhfach gezerrt und der Kofferraum mit einer Familienpackung Pampers bestückt – mal metaphorisch gesprochen.
So scheint diese Spezies, die ja ansonsten das Autofahren für sich persönlich erfunden zu haben scheint, für alle Katastrophenwetterwarnungen gerüstet und kriecht mit geistiger Warnblinkanlage und Tempo 20 über die mehr oder minder verschneiten Straßen.
Dabei gefährden sie sich und andere Straßenverkehrsteilnehmer.
Vorbereitungen auf den Winter
Man könnte es sich ja einfach machen und sich und sein Auto vor dem ersten Schnee auf den Winter vorbereiten.
Zum Beispiel sind gute Winterreifen hilfreich, sowie nicht ausgefranste Scheibenwischerblätter und Scheibenwischerwasser mit Frostschutz.
Mancher Held der Straße mag anscheinend der Gefahr nicht gerne ins Auge blicken und kratzt sich nur ein kleines Guckloch frei.
Ein anderer vernebelt seinem Hintermann durch einen Schweif von gelösten Dachschnee die Sicht.
Hier könnte man sich im Fachhandel beim Kauf eines Kratzers mit integriertem Besen beraten lassen.
Gegen die Angst
Ich kann ja durchaus akzeptieren, dass jeder Mensch seine Grenzen hat.
Zum Beispiel kann ich nicht einparken, ich fahre nicht gerne in der Nacht und halte nichts davon, mit 200 Sachen auf Autobahnen die Fahrspuren zu kreuzen.
Und vielleicht bediene ich mich in meiner Arroganz auch der Gnade, meine Fahrpraxis im häufig eingeschneiten Oberbayern erworben zu haben – sogar meine Führerscheinprüfung fand während Schneefalls statt, was meiner Nicht-Karriere als gnadenlose Rückwärtseinparkerin förderlich gewesen ist.
Anderen Teilnehmern des Straßenverkehrs ist diese Vita nicht immer beschieden. Aber vielleicht könnten jene sich ein Fahrsicherheitstraining angedeihen lassen oder mal einfach auf einem leeren Parkplatz vorsichtig üben.
Ich persönlich kann (außer bei Glatteis) winterliche Straßenverhältnisse genießen: Die Leute fahren ruhig, neigen nicht zu riskanten Überholmanövern, passen besser auf und sind nachsichtiger, auch wenn es um ihre eigene Vorfahrt geht.
Hallo Sabine,
ehrlich gesagt, würde bei mir jetzt auch Panik ausbrechen, wenn ich Auto fahren müsste. Solange Schnee liegt und es glatt ist, vermeide ich das Auto fahren. Ich hatte vor 2 Jahren einen Glätteunfall, in einer Kurve( Kopfsteinpflaster und darüber Schnee) habe ich die Kontrolle über den Wagen verloren und bin seitlich gegen den Bordstein gekracht, Zum Glück hat ich nur wenig Tempo drauf, aber das Gefühl, den Wagen nicht steuern zu können ist schrecklich. Es wurde niemand verletzt, allerdings wurde es sehr teuer, da die Lenkstange sich verzogen hat und der Airbag ausgelöst wurde.
Seitdem habe ich Angst bei dem Wetter zu fahren. Die Idee ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren oder auf einem leeren Parkplatz zu üben ist ganz gut. Ich weiß nämlich überhaupt nicht, wie ich richtig und sicher bei so viel Schnee fahren kann.
Liebe Grüße
Susi
@Susi: Glatteis ist noch mal eine andere Situation, als eine Schneefahrbahn (obwohl das eine das andere nicht ausschließt) und ich kann verstehen, dass du nach einem solchen Erlebnis Panik bekommst. Hätte ich dann nämlich auch.
LG
Sabienes
Du bringst mich doch immer wieder zum Schmunzeln, auch ob Deiner feinen Selbstironie.
Ich wünsche Dir einen schönen Wintertag,
Manni
@Manni: Selbstironie? Ach was. ;-)
LG
Sabienes
Dem kann ich nur zustimmen. Solange die Straßen einigermaßen frei sind, finde ich das Fahren auch recht angenehm. Da regen mich dann eher die Leute auf, die trotz freier Straße nur 30 tuckeln *nerv*. Aber besser vorsichtig fahren, als nen Unfall bauen. Das Fahrsicherheitstraining kann auch nicht schaden :grin:
Ich fahre gerne Auto und das auch bei Schneefall. Allerdings lasse ich da die Kinder zuhause und fahre am liebsten alleine. :mrgreen: Ich finde es ganz schlimm, wenn Leute sich nur ein Guckloch freikratzen und am besten mit 10 cm Schnee auf den Seitenscheiben herumfahren, von den Schneebergen auf dem Dach einmal abgesehen. Dafür machen solche Leute dann aber seltsamerweise die Nebelschlussleuchte bei Schneefall an (nicht dass man das merken würde, denn die 15 cm Schnee auf dem Scheinwerfer hat auch keiner entfernt…)
In diesem Winter weigere ich mich übrigens, bei Schneefall zu fahren, unser Bus ist gefühlte 3 Meter hoch und ich hole den Schnee ganz sicher nicht vom Dach herunter. :evil:
@Kerstin: Du brauchst halt einen Menschen, der dir das Dach eures Truppentransporters freikehrt! ;-)
LG
Sabienes
Hier im tiefen Odenwald sinkt die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit der autochthonen Bevölkerung ab drei Schneeflöckchen auf 30 Kmh. Wenn ich mich auf der Fahrt nach Darmstadt einigermaßen darauf eingestellt habe und mich dann umsichtig auf die A5 einordne, erlebe ich dort, dass die Fahrer nahezu sämtlicher Fahrzeugklassen bei zunehmender Dichte des Schneetreibens offenbar keine Sekunde länger als nötig auf der Autobahn verbringen wollen und deshalb mindestens 30 Km über die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit rasen. Da wünsche ich mir dann die autochthonen Odenwälder zurück. :evil:
@Leo: Besonders der hundsgemeine Odenwälder ist da sehr autochton ;-)
(und ich weiß jetzt, was das Wort überhaupt bedeutet – again what learned!)
LG
Sabienes
Es würde ja schon viel bringen, wenn die Angsthasen einfach zu ihrer Angst stehen würden und das Auto stehen ließen, anstatt schlotternd durch die Gegend zu kriechen bzw. alles zuzustauen. Ich fahre gerne auf Schnee und genieße die Nebenstraßen, wo wenigstens noch welcher da ist anstatt diese eklige Matschepampe der Hauptstraßen.
@Iris: Stimmt! Ich kenne einige, die einfach bei Schnee nicht fahren, weil sie sich das nicht zutrauen.
Das ist dann auch OK.
LG
Sabienes