Der Schwarm – Ein Ökothriller und Bestseller von Frank Schätzing
Jahrelang wurden die Weltmeere mit irgendwelchem Dreck aus der Industrie und von uns Menschen versifft und leergefischt. Nun wendet sich die Natur endlich gegen den Homo Sapiens, das gefährlichste Raubtier aller Zeiten. Plötzlich kippt das ganze ökologische Gleichgewicht weltweit um, Norwegen und die Britischen Inseln werden überflutet, Niederlande sowieso. Ein Schwarm von seltsamen Krebsen, die an den Atlantikküsten die Menschen bedrohen, sind ein Indiz dafür, dass alles auf den Weltuntergang zusteuert.
Ein Team von Forschern, unter ihnen der Biologe Sigur Johanson und der Walforscher Leon Anawak überleben in einem als Labor angelegten Schiff. Sie studieren dort die Wale und versuchen, deren Botschaft zu entschlüsseln.
Denn nur so kann die Welt gerettet werden.
Vielleicht.
Inhalt:
Über Frank Schätzing
Frank Schätzing schreibt ja generell viel und oft und ich habe mir von Augenzeugen berichten lassen, dass er ein ganz arroganter Schnösel sei.
Das mal so nebenher.
Aber natürlich hat es dieser Autor auch verdient, dass ich ihn im Zusammenhang mit einer Rezension korrekt vorstelle. Dies habe ich bereits in meinen Rezensionen von Limit und Breaking News getan.
Der Schwarm – Meine Meinung
Ich habe das Buch nicht so richtig gerne gemocht.
Es ist ziemlich dick – über 1000 Seiten – und Frank Schätzing hat den Platz genutzt, um gerade zum Ende zu ziemlich viel Unsinn zu verzapfen.
Aber die erste Hälfte ist recht gut und vor allen Dingen sehr spannend erzählt und zudem lernt man eine Menge über Meeresbiologie. Aber der zweiten Hälfte dümpelt alles so dahin, auf dem Forschungsschiff wird es dann wirklich fad. Ich konnte diese Kapitel nur noch quer lesen.
Ein bisschen schwach finde ich, dass er den Sigur Johanson als sein persönliches Lieblings-Alter-Ego ausbaut. Dabei schenkt er seinem Protagonisten ein Aussehen, ” … ähnlich des jungen Maximilian Schell … ” (Aus dem Kopf zitiert)
(???)
Dennoch hat dieses Buch an Brisanz nicht verloren. Denn die Klimaphänomene auf Grund von globaler Umweltverschmutzung und Umweltausbeutung häufen sich ja in den letzten Jahren.
Aber ob uns dann, wenn das Ende kurz bevor steht, irgendwelche Meeressäuger den Weg weisen werden?
Wahrscheinlich werden wir in diesem Fall gar nicht auf sie hören.
Fazit:
In dem Ökothriller Der Schwarm wird ein brisantes Thema gut recherchiert wiedergegeben.
Der Schreibstil ist flüssig, die Spannung steigert sich fast ins Unermessliche.
Ab der Mitte schwächelt der Roman zusehends und das ist in diesem Fall ein echter Minuspunkt.
Trivia:
Der Schwarm habe ich 2006 während eines Aufenthalts in New York gelesen.
Ein paar Mal bin ich gefragt worden, was ich denn da lese. Dabei musste ich feststellen, dass man einem Amerikaner zu Zeiten der Bush-Ära trotz, oder eher: wegen dem Kyoto-Protokoll nur schwer erklären kann, dass es in einem Buch über Umweltzerstörung geht. Wenn man dann weiter erklärt, dass es sich hier trotzdem um ein spannendes Buch handelt und das es eigentlich gar nichts mit Fantasy zu tun hat, erlebt man sehr viele ungläubige Blicke.
Zumindest konnte ich dies mit meinen Englischkenntnissen nicht, besonders wenn diese mich verlassen, wenn ich müde im Flugzeug sitze.
Bibliografisches:
- Titel: Der Schwarm
- Autor: Frank Schätzing
- Taschenbuch: 987 Seiten
- Verlag: Fischer (1. November 2005)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3596164532
- Preis Stand August 2017: 9,95 € (Taschenbuch), 9,49 € (Kindle), 24,99 € (Gebundene Ausgabe) 19,95 € (MP3 CD, gelesen von Stefan Kaminski), 41,93 € (Spiel)
- Bestelllink Amazon
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Und ihr habt richtig gelesen: Das Buch “Der Schwarm” gibt es auch als Spiel. Mit gut 40 Euro ist der Preis ein bisschen happig. Leider weiß ich nichts über dieses Spiel und ich kenne niemanden, der sich damit bereits auseinander gesetzt hat.
Diese Rezension habe ich für das Projekt 52 Bücher von Monstermeute & Zeuchs geschrieben.
Dass man aus den “Schwarm” so ein Gewese machte, habe ich schon damals nicht verstanden. Trotzdem will ich mir auch mal die Filmversion anschauen. Wenn schon Frank Schätzing lesen, finde ich “Limit” besser. Ist zwar auch ein dicker Schinken (2025 – Gerangel der Konzernen um die Vormacht im Weltraum und um das Energiemonopol auf Mutter Erde), aber nach meinem Geschmack viel spannender. Wie immer ist das freilich Geschmackssache.
@Leo: Limit hat mir auch viel besser gefallen!
LG
Sabienes
Das Buch liegt hier bei mir auf irgendeinem SuB…
Aber Du brauchst Dein Bücherregal erst mal nicht umzusortieren, so schnell kommt kein Farbmotto mehr, soooo toll finde ich Farbthemen dann doch nicht. :-)
@Daggi: Aber nur ganz nebenbei! ;-)
LG
Sabienes
@Fellmonsterchen: Da hast du Recht. Aber diesmal hat das Farbmotto sehr gut zu deiner Grundstimmung gepasst! ;-)
LG
Sabienes
:mrgreen: Das hätte ich auch nehmen können, stimmt! Ich habe das Buch gefressen und geliebt, allerdings als Hörbuch.
Den Schwarm habe ich 2x gelesen, 3x als Hörbuch geört und immer wieder war ich einfach nur begeistert.
Ein Buch, das jeden Cent Wert ist.
Spannung pur. Auch wenn nicht jeder mit der wissenschaft etwas anfangen kann. der Erfolg des Buches spricht für sihc. :)
LG Timm
@Netzblogger: Was die Wissenschaft anbelangt, fand ich das Buch sehr interessant. Besonders, wie der Golfstrom unser Leben bestimmt, in dem er das Wasser im Meer umwälzt und mit Sauerstoff versorgt.
LG
Sabienes
Erst einmal Entschuldigung für die Rechtschreibung. Wo sind die Tasten hin, die ich eigentlich drücken wollte? …
Was ich an dem Hörbuch so toll finde, ist die Umsetzung der Charaktere. Die Sache mit dem Golfstrom kannte ich schon vorher (hatte in der Schule mal aufgepasst). Dennoch finde ich die Umsetzung des Öko-Thrillers richtig gut gemacht.
Es gibt viele Bücher, wo die ganze Zeit mit erhobenen Finger durch die Geschichte geführt wird oder nur ein Schwarz-Weiß-Schema dargestellt wird.
Mit dem Buch “Limit” hatte ich etwas Schwierigkeiten, weil es ganz anders geschrieben ist. Viel schwerfälliger.
Gelesen habe ich es trotzdem. so schnell gebe ich nicht auf. ;)
LG Timm