Splitter – Ein Psychothriller von Sebastian Fitzek [Rezension]
Bei einem tragischen Unfall verliert Marc Lucas alles, was ihm wichtig ist. Seine hochschwangere Frau kommt samt dem ungeborenen Kind ums Leben. Er verliert sämtlichen Lebensmut und seine Selbstachtung.
War er doch selbst an dem Unfall und dem Tod schuld!
Da findet er eine Anzeige, die ihm ein verlockendes Angebot macht: Durch eine künstlich herbei geführte Amnesie soll er von all seinen traumatischen Erinnerungen befreit werden.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Blutrünstige Morde geschehen, Tote stehen wieder auf und eine Klinik wird abgerissen, kurz nachdem er sich dort für dieses Experiment anmelden wollte.
Dafür steht plötzlich an seiner Wohnungstür ein anderer Name und sein Schlüssel passt nicht mehr in das Schloss.
Inhalt:
Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek, Jahrgang 1971, stammt, lebt und arbeitet in Berlin. Nach seinem Jura-Studium arbeitete er bei verschiedenen Radiosendern in der Bundesrepublik. Seit 2006 hat er sich der Schriftstellerei verpflichtet. Von Beginn an war ihm mit seinem Debüt Die Therapie Glück und Erfolg hold. Er gilt als einer der erfolgreichsten und beliebtesten deutschen Autoren.
Von Sebastian Fitzek habe ich hier auch noch das Werk Passagier 23 rezensiert, ein Thriller, der einen nie wieder eine Kreuzfahrt buchen lässt.
Splitter – Meine Meinung
Sebastian Fitzek scheint ein neues Synonym für den Begriff ‘Alptraum’ zu sein. Bei seinem Werk Der Augensammler spürte ich bereits das Grauen durch meine Ohren rauschen (Man sollte allzu spannende Thriller sich nicht als Hörbuch einverleiben. Nun war ich bei diesem Buch einmal ganz froh, dass es nicht ganz so abstoßend zuging. Dafür hatte ich das Gefühl der Verlorenheit in einer Welt, in der sich alles gegen einen richtet, in der man nur verfolgt wird und niemand trauen kann, sehr stark gspürt.
Ich denke, für dieses Buch wäre das Attribut Kafkaesk angebracht.
Ein kleines bisschen provinziell wirken Fitzeks Thriller manchmal schon. Er ist kein Stephen King und auch kein Stieg Larsson. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er seinen Protagonisten mit langweiligen Namen bestückt.
Ich meine, wer heißt denn schon Marc Lucas, oder?
Aber seine Geschichten sind immer einigermaßen logisch und gut aufgebaut und haben immer oder meistens einen sauberen Überraschungseffekt.
So auch in diesem Buch. Leider hängt das Ende ganz ordentlich. Aber es gibt im Epilog noch eine Erklärung und Ergänzung zu der Story. Trotzdem.
Fazit:
Ein guter Thriller für lange Autofahrten. Er ist rasant erzählt und lässt dem Leser kaum eine Chance, sich einmal zu erholen.
Wem könnte dieses Buch gefallen:
- Natürlich allen Fans von Sebastian Fitzek
- Leser, die handwerklich gut gemachte Thriller lieben
- Alle Leser, die gerne in Deutschland spielende Krimis und Thriller lesen.
Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet:
- Leser, die es gerne sehr blutig mögen, wie in Der Augensammler
- Ängstliche Leser
- Leser, die Thriller in US-amerikanischer Machart bevorzugen
Bibliografisches:
- Titel: Splitter
- Autor: Sebastian Fitzek
- Taschenbuch: 384 Seiten
- Verlag: Knaur; Auflage: September 2010 (9. August 2010)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3426503727
- Preis Stand September 2017: 9,99 € (Taschenbuch), 9,99 € (Kindle), ab 4,99 € (Gebundene Ausgabe), 9,95 € (Audio-CD, gelesen von Simon Jäger)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
Thriller für lange Autofahrten???? Aber noch nur für den Beifahrer, dem beim Lesen während der Fahrt nicht schlecht wird, gell! :)
Lieben Gruß
moni
Ich hab gewusst, dass sowas kommt! ;-)
Für den Fahrer ist das natürlich nicht so günstig, besonders wenn DER während der Fahrt mit dem Handy telefonieren muss oder das Navi programmiert.
Ich bin eine begeisterte Leserin – als Beifahrer – und mir wird nie schlecht, es sei denn, wir fahren durch die kurvenreichen Straßen im Spessart …
lg
Mir hat Splitter überhaupt nicht gefallen. Viel zu verworren und unverständlich. Alleine schon die Sache mit dem Verband. Dafür fand ich Augensammler und Augenjäger klasse, wie man auf meinem Blog lesen kann. ;-)
@Chaosweib: Zugegeben, die Story war an den Haaren herbei gezogen. Aber sowas buche ich oft unter “Dichterische Freiheit”. Mir hat gefallen, wie er bis zum Schluss den Leser an der Nase herum geführt hat.
Der “Augensammler” war dennoch um Welten besser, ich bin schon auf den “Augenjäger” gespannt.
LG
Für mich als Berlinerin ist Fitzek immer lesenswert, da er unendlich viel detailliertes Lokalcolorit reinbringt, das Nicht-Berliner vermutlich gar nicht bemerken. Dazu kommt noch, dass ich seine bevorzugten Kieze (Berliner Südwesten oder überhaupt den Westen und insbes. Westend) sehr genau kenne und z.B. bei einer in “8Nacht” vorkommenden rasanten Autofahrt von der Charité (Standort Wedding) bis nach Dahlem quasi jeden Meter wiedererkannt habe. Mir gefällt auch an seinen Geschichten, dass sie sich am Ende doch immer, wenn auch konstruiert und teils irrwitzig, logisch nachvollziehbar auflösen. Es bleibt praktisch nichts im Psychoreich hängen, obwohl die Täter meistens schon einen sehr hohen technischen Aufwand betreiben. Und das an der Nase Herumführen schätze ich sehr.
Ich mag auch sein Tempo mit den kurzen Kapiteln und vielen Cliffhangern. Kurz: Ich bin Ultrafan und werde natürlich auch den neuen Fittzek verschlingen. Und besonders eklig finde ich seine Bücher eigentlich nicht. Da gibt es andere, die ich schnell wieder weggelegt und vergessen habe, sodass ich sie jetzt hier nicht als Beispiel nennen kann.
LG Iris
@Iris: Es ist ein Genuss, wenn man den oder die Orte des Geschehens kennt und wie in deinem Fall sogar sehr gut kennt.
So, wie du die Bücher von Fitzek charakterisierst, wird er mir fast ein wenig sympathischer. Denn ich verhehle ja nicht, dass ich ihn nicht so sehr schätze.
Aber jeder hat so seine eigenen Vorlieben.
Liebe Grüße Sabienes