The Kings Speech – Ein Oscar prämierter Film über King George VI
Eigentlich könnte Albert (Colin Firth) als Thronfolger Nr. 2 ein behagliches Leben im Kreise seiner Familie führen. Denn da er seit Kinderzeiten zwanghaft stottert, wird jeder öffentliche Auftritt von ihm zur Qual – und zwar für ihn, sowie für die Zuhörer.
Da trifft seine Frau Elisabeth (die begnadete Helena Bonham Carter als die spätere Queen Mum) den abgewrackten Schauspieler und -lehrer Lionel Logue (Geoffrey Rush).
Und diesem Mann gelingt etwas, an dem bereits etliche Therapeuten gescheitert sind: Albert lernt – fast – fehlerfrei zu sprechen!
Praktisch, denn Thronfolger Nr. 1, der Edward, dankt zugunsten seiner Beziehung zu einer gewissen Amerikanerin Wallis Simpson ab (wir Bunteblätter-Leser aus den 50ern kennen die Story).
Aus dem schüchternen “Berti” wird König George VI.
Inhalt:
The Kings Speech – meine Meinung
Colin Firth und Helena Bonham-Carter zeigen hier allergrößte Schauspielkunst. Der Charakterschauspieler Geoffrey Rush eigentlich auch, aber diesen herzensguten Lehrertypen mag ich nicht besonders. Rush hätte Piratenkapitän bleiben sollen und in der Karibik Ruhm, Ehre und Gold suchen sollen. (Wahrscheinlich tue ich ihm gerade sehr Unrecht)
Es ist nicht die Geschichte, in der ein Stotterer von der Stotterei geheilt wird. Es ist die Geschichte, wie sich jemand als Mann behauptet, indem er seine Schwächen annimmt und an ihnen arbeitet.
Mit schlechteren Schauspielern wäre aus dem Film vielleicht ein bloßer Kostümfetzen aus der Redaktion eines Boulevardblattes geworden.
Aber Colin Firth schafft das Kunststück, mit feinster Mimik eine unglaubliche Spannung aufzubauen.
Und so sitzt man in seinem Kinosessel und drückt alle Daumen, wenn Albert oder King George VI vor dem menetekelgleichen Radiomikrofon steht und anfängt, zu seinem Volk zu sprechen.
Auszeichnungen
Egal, ob Oscar, Golden Globe Award, Europäischer Filmpreis und mehr: Dieser Film entpuppte sich als ein wahrer Glücksfall für alle Beteiligten. Denn er war der ganz große Abräumer, wo auch immer im Jahr 2011 eine Trophäe für einen Film verliehen worden ist.
Zum Beispiel gab es je einen Oscar in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und Bester Hauptdarsteller. Colin Firth bekam für seine Hauptrolle jeden erdenklichen Award dieser Welt zugesprochen.
Aber der hat ja seine Sache auch wirklich gut gemacht.
Fazit:
Mit The Kings Speech ist den Machern ein großartiger, humorvoller Film gelungen, der dazu auch noch einiges an Tiefgang aufweist. Außerdem hat er einen historischen Hintergrund, der sehr sensibel und jensatz aller Boulevardblättre wiedergegeben wurde.
Die Einschlafquote bei diesem Film ist wirklich gleich Null gewesen!
Filmografisches:
- Titel: The Kings Speech – Die Rede des Königs
- Originaltitel: The King’s Speech
- Produktionsland: Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich, Australien
- Originalsprache: Englisch
- Erscheinungsjahr: 2010
- Länge: 118 Minuten
- Altersfreigabe: FSK 0
- Regie: Tom Hooper
- Drehbuch: David Seidler
- Besetzung:
- Colin Firth: König Georg VI.
- Geoffrey Rush: Lionel Logue
- Helena Bonham Carter: Königin Elisabeth
- Guy Pearce: König Eduard VIII.
- Michael Gambon: König Georg V.
- Derek Jacobi: Erzbischof Cosmo Lang
- Jennifer Ehle: Myrtle Logue
- Timothy Spall: Winston Churchill
- Anthony Andrews: Stanley Baldwin
- Claire Bloom: Königin Mary
- Eve Best: Wallis Simpson
- und andere
- Preis Stand Dezember 2017: 0,99 € – 6,99 € (Amazon Video) 7,75 € (Blu-ray) 5,99 € (DVD)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
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Der Film hat auf Klassikradio unglaublich gute Kritiken bekommen und ist ja auch für zahlreiche Oskars nominiert, aber ich werde ihn mir trotzdem nicht ansehen. Ich habe den Trailer gesehen und empfinde selbst so große Scham, wenn George vor der Menge stottert, dass ich mir das nicht antun will. Es ist zwar nur ein Film, aber das Gefühl von Peinlichkeit und Fremdschämen ist total echt.
Ansonsten habe ich Colin Firth in den Bridget Jones Filmen lieben gelernt. Die Szene mit dem Rentierpullover…?!
LG, Svenja
Manche Szenen haben einen fast zu Tränen gerührt, aber man weiß ja, dass es gut ausgeht, bzw. dass er seine Sprachstörung zwar nicht überwindet, aber in den Griff bekommt.
An den Rentierpullover habe ich gar nicht mehr gedacht! GROßARTIG!
Vielleicht sollte ich mal solche Teile für meine Jungs stricken ….
Sabiene