Meine Waage und mein Weg zum Traumgewicht
Mein Projekt ‘Traumgewicht’ ist keineswegs eingeschlafen, aber zum einen bin ich der Meinung, dass es im Hochsommer schwer ist, Gewicht zu verlieren.
Zum anderen hatte ich in der letzten Zeit viel Arbeit und das bedeutet bei mir unkontrolliertes Essen und wenig Sport.
Aber nun geht der Sommer zu Ende und ich habe begonnen, wieder regelmäßig auf die Waage zu steigen.
Dabei gehen die Meinungen ja auseinander: Sollte man sich nun täglich wiegen oder einmal in der Woche?
Ich befrage fast täglich meine Waage, um bei kleinen Ausrutschern sofort reagieren zu können.
Inhalt:
Wie oft sollte man sich wiegen?
Experten meinen, dass dies einen nur unnötig frustrieren würde, so dass man unter Umständen sein hehres Ziel wieder aufgeben wird.
Mich frustriert hingegen nicht die Anzeige meiner Waage, sondern die Waage an sich.
Nicht genug, dass sie mir bei der Anschaffung eine Gewichtszunahme von 3 Kilo beschert hat.
Wirklich frustrierend ist die Einstellung der notwendigen Parameter.
Komplizierte Waage!
Dazu muss man Geschlecht, Alter, Größe, Sozialversicherungsnummer, Lieblingsschauspieler, Postleitzahl, Name, Klasse, Datum und weitere Antworten auf verschiedene Fangfragen eingeben.
Dafür bekommt man nicht nur das Gewicht übermittelt, sondern auch noch BMI, Anteil von Muskelmasse und Gehirnvolumen, Sendeplatz von RTL, Kontostand und “Weight to go” mitgeteilt.
Diese Feinjustierung dauert ungefähr 10 Minuten, für alle Familienmitglieder kann man bei uns also 40 Minuten veranschlagen.
Um dann diese aufwändige Datenbank wieder zu löschen, benötigt meine Putzfrau ca. 2 Minuten.
Ich weiß nicht, wie das passiert. Sie nimmt die Waage, stellt stellt sie zur Seite und wischt den Badezimmerboden. Ist dieser getrocknet, kommt alles wieder auf seinen Platz.
Aber sämtliche Daten sind perdu!
Heimlich habe ich versucht, ihren Workflow nachzustellen. Ich bin dabei mit der Gerät sanft und unsanft umgegangen, manchmal war der Boden noch feucht und einmal sogar überflutet.
Aber nichts ist passiert, es gab keine Fehlermeldung und eine korrekte Anzeige.
Vielleicht wollt ihr das selber mal ausprobieren und dabei das Gewicht immer im Auge behalten, dennoch werde ich euch meine Putzfrau nicht für Testzwecke zur Verfügung stellen.
Allerdings habe ich mittlerweile auf die Anzeige dieser Nebeninformationen verzichtet und konsultiere meine Waage nur noch zur Abfrage ihrer Kernkompetenz: Mein Gewicht!
Foto: Meine Waage und mein Weg zum Traumgewicht ©Sabienes.de
Text: Meine Waage und mein Weg zum Traumgewicht ©Sabienes.de

Genau deshalb besitze ich auch nur eine simple Kernkompetenzwaage fürs simple Gewicht. Alles andere ist in meinen Augen, je nach Ausfall und Sichtweise, eh nur Augenwischerei oder Panikmache.
@Iris: Augenwischerei und Panikmache … da ist was Wahres dran!
LG
Sabienes
” … Aber nun geht der Sommer zu Ende und ich habe begonnen, wieder regelmäßig auf die Waage zu steigen … ”
Genau das ist das Problem. Im Sommer steigt man seltener auf die Waage. Weil man Besseres zu tun hat. Ist der Sommer mit allen seinen attraktiven Angeboten für ‘s gehobene Leben vorbei, steigt man wieder öfters drauf. Und da wundert man sich, dass man im Sommer zunimmt. Wo doch jedermann weiß, dass allein schon das auf und absteigen auf und von der Waage satte fünfhundert Kalorien verbraucht. Sei es weil die Waage so hoch ist, was eher selten den Fall ist. Sei es, weil man anschließend aus purer Frustration eine Viertelstunde den Kopf gegen die Wand schlägt. Das kostet Kraft. Mit jede Minute mehr. Es erspart einem glatt den Gang zum Fitnesscenter. Im Sommer tut man das allein schon deshalb nicht so häufig, weil es einfach nix ausschaut, mit einem Verbandsturban ins Freibad zu erscheinen. Man hat Versuche mit renitenten Gefängnisinsassen gemacht. Denen hat man jedes Mal wenn sie in die Gummizelle eingesperrt wurden, eine Waage mit rein gestellt. Und siehe da. Sie haben kein Gramm abgenommen. Die Waage schon. Den Kopf gegen die Gummiwand schlagen ist eben doch weit weniger kraftraubend als daheim gegen die Fließen. Um vom Kalorienverbrauch beim vierteljährlichen Erneuern der zerdepperten Fließen noch ganz abzusehen.
@Leo: Du steigst im Sommer auch lieber auf’s Surfbrett, gell? Ist auch ungefährlicher ;-)
LG
Sabienes
Klar! Das sieht man meinem Adonisgleichen Körper doch an. ;-)))
@Leo: Jetzt, wo du es sagst … ;-)
Sabienes
Ich geh gar nicht mehr auf die Waage, der Schock ist einfach zu groß. Und ich müßte so dringend etwas Gewicht reduzieren. Aber iregdwie will das nicht klappen. Meine Waage schiebe ich immer hin und her (beim putzen), mehr auch nicht.
LG
@ticketi2000: Solche Zeiten hatte ich auch schon. Aber irgendwann war ich dann gaaaanz tapfer … und dann war es doch nicht so schlimm ;-)
LG
Sabienes
liebe Sabienes,
ich bin da voll gesplissed:
einerseits finde ich den schlankheits- und jugendwahn der heutigen gesellschaft ziemlich faschistoid. mit dem KOPF denke ich “lass mal mein traumgewicht im reich der träume bleiben und mich voller selbstliebe daran erinnern, dass ich eine sehr schlanke jugend hatte – inklusive magersucht bulimie alkohol- und nikotinsucht und dem ganzen shice. was soll’s?! ich bin halbe hundert! ich habe IMMER schokolade gegessen, nur heute spuck ich sie nicht mehr aus.
andererseits: mit dem BAUCH stelle ich mich immer noch regelmäßig auf die waage, fast täglich, und einmal die woche wird protokolliert. das ergebnis? ich weiß dann später, in welchen zeiten ich eine dünne haut hatte und mehr inneres gegengewicht gebraucht habe. das wusste ich natürlich vorher auch schon.
fürs bessere körpergefühl hilft mir ausreichend bewegung, so wie sie mir freude macht. dann tut sie auch gut: ich bewege mich, um in bewegung zu bleiben, NICHT um abzunehmen.
bei mir liegt es nicht am mehr oder weniger essen, ob ich dünner oder dicker bin, sondern am seelischen gleichgewicht. das ist mein typ. das war schon immer so. seit meiner jugend bin ich mit selbstverletzungen dagegen angerannt. das will ich nicht mehr.
der rest meines lebens ist zu kurz, um ihn mit schwer verdaulicher rohkost zu vertrödeln. ich werde altersmilde auch mir selbst gegenüber und esse vollfett, weil es mir schmeckt!
ein bißchen salat darf ich essen. wie bei allem gilt: die dosis macht das gift ;-)
@mo jour: Entscheidend ist letztendlich, wie du dich in deinem Körper fühlst. Da sind ein paar Fettzellen hin oder her unerheblich.
Die Aussage, dass der Schlankheits- und Jugendwahn faschistoid ist, kann ich nur unterstützen.
LG
Sabienes