Urlaubsgrüße mit der Smartphone App verschicken
Alle Daheimgebliebenen freuen sich über Urlaubsgrüße. Aber für den Verreisten selbst kann so ein Postkarten-Marathon in Stress ausarten und wird gerne auf den letzten Urlaubstag verschoben.
Die Behauptung: “Leider habe ich dir keine Postkarte aus dem Urlaub geschrieben, weil es nirgendwo Postkarten gegeben hat!” gehört wohl zu den dümmsten Ausreden, die es gibt.
Aber tatsächlich sah ich mich während unserer Reise durch Nordspanien genau mit diesem Tatbestand konfrontiert.
Es gab keine Postkarten!
Inhalt:
Postkarten aus Bilbao
Das ist ein bisschen gelogen, denn in Bilbao hätte es welche gegeben! Aber wer kauft schon gleich am ersten Tag Postkarten, wenn noch über 1000 Kilometer fremdes, unerforschtes Land mit den noch unbekannten Stränden, schroffen Felsen und sonstigen Landschaftsformationen vor einem liegen?
Und vielleicht hätten wir irgendwo zwischen Santander und A Coruña einen Postkartenstand finden können. Aber um Urlaubsgrüße zu verschicken, braucht man bekanntlich noch mehr, nämlich Briefmarken nach Alemania (oder sonstwo hin). Und dann braucht man noch einen Briefkasten, der zuverlässig nicht erst dann geleert wird, wenn er voll ist. Hat man diese Hürden erklommen (zu der dann auch noch die des eigentlichen Schreibens und der Recherche nach längst vergessenen Postleitzahlen hinzukommt), erreicht die wunderbare Karte den Empfänger erst vierzehn Tage nach Urlaubsende.
Trotzdem hat es mir sehr leid getan. Ich habe gerade in diesem Jahr etliche schöne Postkarten aus den tollsten Ländern bekommen und konnte mich nun nicht einmal mit einer Anicht von Galicien revanchieren.
Also warf ich einen hilfesuchenden Blick in den App-Store meines Vertrauens.
Urlaubsgrüße mit der App
Das es auch Smartphone-Apps gibt, mit denen man Urlaubsgrüße verschicken kann, ist eigentlich ein alter Hut. Nur hat mich das bislang nicht interessiert, weil ich mich bislang noch nie in einer solchen Zwangslage befunden habe. Aber nach den letzten Erfahrungen wollte ich mich wappnen und habe mir deswegen vier Anbieter von Postkarten Apps angeschaut. Wahrscheinlich gibt es sogar noch weitere Dienstleister, aber ich wollte mich fürs Erste begnügen.
Und hier kommt mein Bericht – einmal wieder ein echter Smartcheck und sehr, sehr lang!
Der Smartcheck mit den Postkarten-Apps
Für diesen Check habe ich immer das gleiche Foto gewählt (das Guggenheim-Museum in Bilbao) und an mich selbst die Urlaubsgrüße geschickt. Dabei habe ich festgestellt, dass alle Anbieter nach dem gleichen Prinzip funktionieren:
- Man lädt ein Bild vom Smartphone in die App
- Wählt eine Anschrift aus den eigenen Kontakten
- Schreibt seinen Grußtext
- Dann werden noch die Zahlungsinformationen abgefragt …. und ab die Post!
- Nach 1-2 Werktagen landen dann die Urlaubsgrüße bei den Lieben daheim im Briefkasten
Postkarte
Hinter dieser leicht trivialen Bezeichnung verbirgt sich der Anbieter Fotopost 24 und nennt sich inzwischen treffend appdiepost. Die App ist wie alle anderen auch für Apple-, sowie für Android-Geräte erhältlich.
Eine Postkarte kostet weltweit 1,49 Euro inklusive Versand und die erste Postkarte ist kostenlos.
Geliefert wird ein sehr schöner Fotoabzug in leuchtenden Farben. Allerdings konnte ich mich mit der starken Papierqualität nicht so recht anfreunden. Auch die Rückseite der Karte ist ordentlich beschriftet und weitaus nicht so fleckig, wie auf diesem Foto.
Weitere Informationen findet ihr auf der Seite der App.
Postcard
Die App Postcard wurde von dem US-amerikanischen Anbieter Myvukee entwickelt. Per Smartphone oder Tablet lassen sich hier nicht nur Postkarten gestalten, sondern Fotobücher und Kalender – wenn man das denn will.
Es werden einem verschiedene Vorlagen zu mehreren Themen angeboten. Eine Postkarte im vorgefertigten Design kostet 1,79 Euro, ansonsten zahlt man 2,79 Euro. Dafür kann man die Vorderseite auch noch mit einem Schriftzug versehen und (ganz besonders!) man kann den Grußtext auf der Rückseite handschriftlich ausfüllen. Zugegeben eignet sich hierfür ein Tablet mit Eingabestift besser, als der dicke Finger auf einem kleinen Bildschirm.
Die Karten haben einen weißen Rand, leider sind die Farben etwas flach.
Nachtrag aus dem Jahr 2019: Es sieht so aus, als hätte dieser Anbieter seinen Postkarten-Service aufgegeben. Inzwischen konzentriert er sich auf Fotobücher.
Touchnote
Die Firma Touchnote stammt aus Großbritannien und konzentriert sich auf Urlaubsgrüße und sonstige Grußkarten.
Die fertigen Postkarten erhalten auch einen aparten Rand, die Farben sind in Sättigung und Brillanz ganz gut gemacht.
Leider gefällt mir die Rückseite nicht. Das bunte Firmenlabel ist mir zu auffällig und erinnert an eine Postwurfsendung. Das Adressfeld sitzt viel zu hoch oben, was manche Postler als Problem empfinden könnten.
Immerhin kostet eine solche Karte stolze 2,99 Euro inklusive Versand und somit ist Touchnote der teuerste Anbieter unter den von mir getesteten.
Weitere Informationen findet ihr auf der Seite der App.
My Postcard
Der in Berlin ansässige Anbieter “My Postcard” kommt in seiner App mit zahlreichen Layoutvorlagen einher. Das Besondere hier ist die Möglichkeit, seinen Grußtext in einer speziellen Schrift ausdrucken zu lassen. Das könnte die Illusion einer handschriftlich verfassten Karte vermitteln, wäre dann aber Blödsinn. Denn der Werbeaufdruck des Herstellers unterhalb des Adressfeldes ist nicht zu übersehen und stört mich ebenso, wie bei der Karte von Touchnote. Auch hier finde ich die Farben etwas zu blass und zu flach, aber immerhin ist die Karte mit 1,99 Euro relativ preiswert.
Weitere Informationen findet ihr auf der auf der Seite der App.
Urlaubsgrüße mit der App – Mein Fazit
Am besten hat mir das Ergebnis von “Postkarte” gefallen, auch wenn ich den verwendeten Fotokarton ähnlich der Stärke eines Brotzeitbrettchens übertrieben finde. Außerdem punktete die App mit ihrer Bedienfreundlichkeit. Touchnote könnte trotz Werbeaufdruck in die 2. Wahl kommen, wenn es nicht so teuer wäre.
Unterm Strich ist es eine sehr praktische Angelegenheit, Urlaubsgrüße mit einer App zu verschicken. Man kann eigene Fotos verwenden, die Karten sind insgesamt preiswerter und kommen zeitnah beim Empfänger an.
Natürlich fehlt ihnen das gewisse Etwas. Ein handschriftlicher Gruß hat vielleicht doch mehr Herzenswärme und Persönlichkeit. Oder?
Was meinst du?
Nachtrag aus dem Jahr 2019
Wie du schon festgestellt haben wirst, habe ich diesen Artikel nun nach drei Jahren noch einmal überarbeitet.
Auf dem Sektor Postkarten-Apps hat sich inzwischen viel getan. Einige Anbieter haben sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Andere sind neu hinzugekommen. Es lohnt sich also, wenn du einmal deinen App-Store durchsuchst.
Was aber bleibt, ist die Tatsache, dass es eine praktische Sache ist, seine Urlaubsgrüße mit eigenen Fotos auf dem Smartphone zu kreieren.
Alle Fotos: Urlaubsgrüße mit der Smartphone App verschicken ©sabienes.de
Text: Urlaubsgrüße mit der Smartphone App verschicken ©sabienes.de

Postkarten bekomme und versende ich habe gerne. Seit 2 Jahren lasse ich meistens eigene Bilder vor Ort normal als Fotos ausdrucken in einer Drogerie und beschreibe sie auf der Rückseite mit dünnem Permanentmarker. Innerhalb Deutschlands kommen die Fotos problemlos ohne weiteren Schutz für die Oberfläche heil an.
Bei weiteren Reisen wären die App auch für mich eine Option.
LG Ines
@meyrose: In eine Drogerie könnte man natürlich auch gehen. Aber ich kann mich in Nordspanien nicht einmal an einen entsprechenden Laden erinnern ;-)
LG
Sabienes
Eine wirklich schöne Idee. Kommt gleich auf unsere Liste mit Geschenkideen für die Urlaubszeit :)