Veggie Day – Die Forderung der Grünen für Kantinen und Mensen
Seit Anfang des Monats hängt mit den von den Grünen geforderten “Veggie Day” – ein Tag (Donnerstag), an dem es nur fleischloses Essen geben soll – eine Art Damoklesschwert über den öffentlichen Kantinen. Es wird sogar mancherorts behauptet, dass die Mitarbeiter großer Unternehmen panikartig in die Würstelbude nebenan wanderen, um dem möglicherweise in der Kantine servierten fleischlosen Brokkolischnitzel an Tofuwürfel zu entgehen.
Hätten die Grünen in einer Zeit, in der angeblich eine Art Wahlkampf stattfinden sollte, statt dieser Vegetarismus-Parole öffentlich verkündet: “Tut was ihr, aber wählt uns nicht!”, wäre es wohl auf das selbe herausgekommen.
Inhalt:
Vegetarische Ernährung
Vegetarische Ernährung ist gut und schön und als Konzept wahrscheinlich gesünder, als manch andere Ernährungsform. Allerdings bedeutet Vegetarismus nicht, dass man ganz einfach das Fleisch weglässt. Außerdem sind Fleischsurrogate, wie Soja nur sehr eingeschränkt eine Alternative zur Schweinshaxe, wenn man hier mal den Anbau von Sojabohnen und die Herstellung von Sojamilch betrachten würde.
Vegetarier behaupten gerne, dass der Stoffwechsel des Menschen nicht auf Fleisch ausgerichtet wäre und liegen damit ziemlich daneben. Denn der Mensch ist eigentlich ein Allesfresser, hat sich aber die meiste Zeit seiner Existenz hauptsächlich von Fleisch ernährt. Wobei damals auch die Steaks von Tieren gegessen wurde, auf deren Zubereitung man heute eher verzichtet.
Ich glaube, der Umstand, dass der Fleischkonsum in den Industrieländern in den letzten Jahren enorm angestiegen ist, ist eher der Tatsache geschuldet, dass wir überhaupt viel zu viel essen. Nicht nur Fleisch.
Besser wäre es, wenn man statt eines Veggie Tages sich mit der Massentierhaltung befassen würde. Und eigentlich würde ich hier mehr Engagement bei den Grünen erwarten, als sich um die Speisepläne der Werkskantine von VW oder Siemens in Form von einem Veggie Day zu kümmern.
Meine Meinung zum Veggie Day
Dieser Vorstoß der Grünen ist zwar gut gemeint. Aber er schadet dieser Partei und der Idee, sich gesünder zu ernähren leider sehr. Denn viele Menschen fühlen von einem solchen Vorhaben nur gegängelt.
Foto: Veggie Day – Die Forderung der Grünen für Kantinen und Mensen ©Sabienes.de
Text: Veggie Day – Die Forderung der Grünen für Kantinen und Mensen ©Sabienes.de

Hallo Sabine,
zuerst Mal muss ich mich Daggi anschließen, ich liebe es, wenn du weit ausholst. Ich unterhalte mich immer noch sehr gerne mit emienm Ex-Chef (ein Internist im Ruhestand). Dabei hatten wir zuletzt das Thema Ernährung. Mit deinem Fleischfresser liegst du natürlich vollkommen richtig. Der Verzehr von Fleisch begleitet uns, seif es uns gibt. Da war von Weizen, (mit denen mancher Organismus noch Probleme hat Zöliakie) und auch an die verschiedenen Milchprodukte noch nicht zu denken. Und mach ein Magen und Körper hinkt eben noch ein wenig hinter der Nahrungsumstellung hinterher und bekommt Probleme. Das rechtfertigt allerdings nicht die furchtbaren Machenschaften der Fleischindustrie.
Liebe Grüße
Sandra
Auch wir essen gerne einmal ein Stück Fleisch. Aber nicht jeden Tag. Es gibt so leckere Alternativen zum Fleisch.
lg
ich muss ja gestehen ich mag nicht gerne fleisch essen, ich bevorzuge die riesen schüssel mit salat, aber so hin und wieder mag ich dann doch auch mal ein stück totes tier essen :twisted: ich werde wohl nie ein konsequenter vegetarier, aber das macht nichts!
aber was diese komischen grünen sich da ausgedacht haben finde ich unverschämt! es ist absolut nicht einzusehen das der bevölkerung die arbeiten geht und brav steuern zahlt vorgeschrieben wird das sie an einem tag fleischlos essen sollen!
ich befürworte die ernährung, gar keine frage und am liebsten würde ich es auch so handhaben und kein fleisch essen, einfach mit dem hintergrund massentierhaltung, schlimme zustände auf dem transport und das elend auf dem schlachthof, aber ganz bestimmt nicht weil irgendein dahergelaufener politiker mich dazu zwingen will!
da hast du mal wieder einen super schnapp wort artikel geschrieben!
schönen sonntag noch
@Daggi: Pass dann aber auf, dass ihr beim Stamm-Döner nicht vegetarisches Döner bestellt ;-)
Es sollte ja jedem seine Entscheidung sein, was er gerne isst. Aber man sollte sich auf jeden Fall Gedanken über Ernährung und über den Wert von Lebensmitteln machen.
Was ich überhaupt nicht mag ist, wenn aus dem Essen eine Art Religion wird. Ich kenne Hardcore-Veganer, die nur Pflanzen essen, die keinen eigenen Schatten werfen (mal überspitzt ausgedrückt) Das ist mir zu eingefahren.
LG
Sabienes
@Sandra: Genau! Weizen gab es früher in unserer heutigen Form noch gar nicht und Kuhmilch war auch selten. Viele unsere Allergien rühren nicht vom Fleischverzehr und wenn, dann eher von den Medikamenten, die sich in Spuren im Fleisch finden.
Ich bin ja eher für den Weg der Mitte und finde, man soll abwechslungsreich essen und nix übertreiben.
LG
Sabienes
@Karin: Da hast du Recht. Aber die Lust auf fleischlose Gerichte muss von einem selber kommen.
LG
Sabienes
Nun bin ich aber gespannt, wie der Fleischesser in der Story unter kommt. Ich selbst brauche auch kein Fleisch, ab und an mal ein zartes Schnitzel, aber dann hört es auch schon auf. Es ist schon Wahnsinn was in Nahrungsmittelindustrie alles so gemacht wird…
LG Romy
@Danny: Wenn sowas unter Zwang geschieht, schadet dies nur und bringt die Leute auf.
Paul McCartney ernährt sich ja auch seit ewigen Jahren vegetarisch. Aber er sagt, dass das nicht jeder so handhaben muss und das es reicht, wenn man einmal in der Woche auf Fleisch verzichten würde. So ein “Paul-McCartney-Gedenktag” hört sich doch viel besser an, als ein “Veggie Day”, oder?
LG
Sabienes
@Romy: Gerade die Massentierhaltung ist eine Schande. Aber das kommt nur in die Presse, wenn mal wieder irgendwo ein Skandal passiert.
LG
Sabienes
bei uns ist heute Veggie-Day (wie so oft): Zucchini-Thymian-Reis-Gratin und ein knackiger Salat (alle grünen Zutaten stammen aus eigenem Anbau auf unserem Acker :))
Ich habe nichts gegen Fleisch auf dem Teller, kann aber sagen, dass es bei mir irgendwie eine bunte Mischung ist. Das tägliche Stück Fleisch brauche ich nicht zwingend, Vegetarier muss ich auch nicht sein, Was ich aber ganz und gar nicht brauche, sind Leute, die anderen die Speisekarte vorschreiben. Ich finde es gut, wenn eine Kantine täglich ihr vegetarisches Gericht anbietet, habe aber was dagegen, Leute zu diskriminieren und auszugrenzen, die gerne am Donnerstag was mit Fleisch hätten. Da kann ich den demonstrativen Gang zur Würstchenbude verstehen und sehe auf meinem Wahlzettel alles mögliche außer Grün.
@Iris: Solche zwanghaften Weltverbesserer kann ich auf den Tod nicht ausstehen, denn ich habe bereits einige dieser Spezies getroffen. Vor allen Dingen gibt es sie in jeder denkbaren Bewegung.
LG
Sabienes
@Earny: Klingt lecker!
LG
Sabienes
Liebe Sabiene,
ich freue mich über jeden deiner engagierten Artikel, also nix mit Sorry!
Das Schnappwort finde ich super und deinen Ausführungen zu den Grünen, ihrer verfehlten Wahlpolitik und der um sich greifenden staatlichen Beformundung stimme ich gerne zu.
Angenehmen Restsonntag und liebe Grüße
moni
Moin Moin.
ich war wirklich neugierig, wie du an da Thema herangehen würdest. Heiße Debatten gab es da ja. Wie du weißt lebe ich vegan/vegetarisch – nicht dogmatisch, aber schon ziemlich.Klar, der Mensch ist ein Allesfresser, aber wie so oft in der Natur regelt das Angebot die Nachfrage – oder wie erklären wir uns sonst die Millionen vegan oder vegetarisch lebenden Inder?
Und nein, Fleisch ist nicht gleich Steak und Hühnerbrust.
Mir persönlich würde es schon reichen, wenn die Leute weniger Fleissch essen würden.
Auch besteht vegetarisches, bzw veganes Essen eben nicht aus Brokkolischnitzel und Tofuwürfel – aber wer bin ich denn, dass ich den Menschen vorschreibe, was sie zu Essen hätten?
Mich haben eben diese grauenhaften Bilder aus den *Agrarbetrieben* zu dem gemacht was ich bin. Ich saß heulend vor dem Monitor und wollte einfach nicht mehr mit verantwortlich für das Grauen sein, das sich da vor meinen Augen auftat.
Und bevor wieder jemand auf mich losgeht – wegen mir werden keine Regenwälder abgefackelt: ich verzichte auf Palmöl und mein Soja kommt aus Österreich.
Von einem Veggieday an für sich halte ich auch nichts – ein besseres Angebot für uns Nichtfleischesser wäre schon schön – denn: als Veganer stehe ich oft vor dem Problem: was esse ich denn?
Es ist ein komplexes Thema und nicht so einfach mit ein zwei Sätzen ab zuhandeln….
Ich wünsche dir eine schöne Woche
Ohhh ich liebe den Herbst samt Kürbissen und co, tolles Bild
Schönes Bild.
Das Thema ist schon etwas schwiriger und es gibt viele meinungen dazu.
Wir essen wohl Fleisch aber es gibt auch Tage, da gibt es keines. Ich denke man muss eine Gesunde mischung finden.
Wünsche dir eine schöne Woche!
@Marianne vom Kokelores: Ich bin der Meinung, dass es überhaupt einmal wichtig wäre, dass die Menschen sich bewusst ernähren. Und das ist mit der größte Vorteil der vegetarischen Ernährung: Die Vegetarier denken meist mehr darüber nach, was sie essen, wo und warum.
Dadurch, dass die meisten Leute keine Landwirtschaft mehr betreiben und Gemüsegärten auch nicht mehr so auf der Tagesordnung stehen, haben wir alle (ich beziehe mich mal mit ein) den Bezug zu unserer Nahrung verloren. Die Milch kommt aus dem Tetra-Pack, Vitamine aus den Bonbons und das Fleisch vom Burgergrill.
Der Ansatz eines Veggie Days der Grünen ist eigentlich gar nicht so verkehrt und die Christen kennen den fleischlosen Freitag seit fast 2000 Jahren oder so. Aber diese Idee kam zum falschen Zeitpunkt und auf die falsche Weise.
Ansonsten habe ich Respekt vor allen anderen Ernährungskonzepten, egal ob religiös motiviert oder halt Vegetarisch/Vegan. Denn erstens ist das jedem seine Entscheidung und zweitens weiß ich, wie schwierig das es ist, sich “abweichend der Norm” zu ernähren.
LG
Sabienes
@trisch: Der Herbst schafft schon die buntesten Bilder!
LG
Sabienes
@Julia: Da hast du Recht – auf die gesunde Mischung kommt es an!
LG
Sabienes
Ich muss sagen, dass mir dieser “Veggie Day” äußerst unsympatisch ist. Ich esse gerne vegetarisch, aber ich möchte mir schon selbst aussuschen wann und was ich esse. Das greift für mich zu sehr in die Privatsphäre ein.
@Chelisa: Schade ist es ja, weil die Grünen haben diesen Vorstoß bestimmt gut gemeint. Aber er wird ihnen einige Wählerstimmen kosten.
Sabienes
Naja ich möchte schon selber entscheiden an welchen tag ich auf fleisch verzichte, WENN ich denn verzichten möchte.
aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen das die grünen damit durch kommen!
dann gehen die leute aus der kantine halt woanders hin und imbiss buden kann man das verkaufen von einer guten wurst nun mal nicht verbieten :mrgreen: schade aber auch :mrgreen:
@Danny: Seit diesem Vorstoß der Grünen habe ich so richtig Lust auf eine dreckige Bratwurst! ;-)
LG
Sabienes