Voyeur – ein Thriller von Simon Beckett [eine Rezension]

16. März 2011 Aus Von Sabiene
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voyeur von Simon Beckett Buchcover

Voyeur – Ein spannender Thriller von Weltklasse

Der Londoner Galerist Donald Ramsey ist ein typischer, britischer Schnösel und Upperclass-Loser.
Seine sexuellen Fantasien lebt er dadurch aus, indem er sich alte, erotische Daguerretypien betrachtet.
Das alles ändert sich, als er eines Abends durch einen Türspalt seine Assistentin Anne betrachtet, wie sie sich umzieht.
Sofort verfällt er in eine tragische Obsession zu dieser hübschen, jungen Frau. Er will sie besitzen – aber auf seine Weise.
Und auf dem Weg zu diesem Ziel schreckt er vor nichts zurück. Denn zuallerst gilt es, Anna von ihrem Lebensgefährten zu trennen.
Und dafür ist Ramsey wirklich jedes Mittel recht.

Simon Beckett

Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller aus Großbritannien. Den britischen Autor habe ich bereits in diesem Artikel über den Thriller Chemie des Todes vorgestellt.  Nach dem Thriller Obsession ist dies wieder ein Werk, welches nicht aus der David Hunter Reihe stammt.

Voyeur – meine Meinung

Nachdem ich dank Becketts Thriller Die Chemie des Todes unfreiwillig das erste Staatsexamen in Forensischer Anthropologie gemacht habe, durfte ich mit dem Erstlingswerk des britischen Autors in die Untiefen der menschlichen Psyche eintauchen.
Da das Buch aus der Sicht von Donald Ramsey in Ich-Form erzählt, wertet er nicht. Der Leser bleibt mitsamt dem Erzähler ein nur scheinbar neutraler Beobachter. Dabei wird man selbst zum tragischen Voyeur eines Egomanen, der der Meinung ist, sich im Mittelpunkt der abendländischen Kultur zu bewegen. Beckett bedient sich hier einer der dunkelsten Leidenschaften des Menschen: Die der Neugier und des “Gaffens”, was dann im Voyeurismus gipfelt.

Mich hat das Buch stellenweise sehr mitgenommen, zumal Ramsey zu der Spezies Mann gehört, von der man wirklich nicht verfolgt und beobachtet werden möchte. Die erotischen Schilderungen (eigentlich untypisch für den Autor) lassen einen beileibe nicht unberührt.
Aber manchmal verlief der Fortgang der Geschichte auf Grund beinaher minutiöser Schilderung der Sachverhalte ein wenig träge.

Besonders erstaunt hat mich die Erklärung Simon Becketts zu Beginn der Erzählung. Die Geschichte ist ihm nämlich zu einer Zeit eingefallen, in der er sich als Bauarbeiter durchgeschlagen hat.
Sind Bauarbeiter in gewisser Weise voyeuristisch veranlagt?
Wer weiß schon über die Abgründe des Menschen Bescheid.

Bibliografisches

voyeur simon beckett buchcover

Bibliografisches zu dem Thriller “Voyeur”

  • Titel: Voyeur
  • Autor: Simon Beckett, Andree Hesse (Übersetzung)
  • Originaltitel: Fine Lines
  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: Rowohlt (April 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499249170
  • Preise Stand August 2017: 9,99 € (Taschenbuch), 9,99 € (Kindle), 9,29 € (Audio-CD gesprochen von Johannes Steck)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)

Alle Fotos: Voyeur – ein Thriller von Simon Beckett [eine Rezension] ©sabienes.de
Text: Voyeur – ein Thriller von Simon Beckett [eine Rezension] ©sabienes.de
Zusammenfassung
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Voyeur - ein Thriller von Simon Beckett
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