Wirbelbruch – Das Jahr mit den Titanstiften
Viele von euch wissen es ja schon, weil mich dieser Umstand die letzten 12 Monate sehr beschäftigt hat. Vor ungefähr einem Jahr hatte ich im Urlaub einen schweren Unfall und wurde dann zurück in Deutschland sofort operiert. Denn wegen einem Wirbelbruch musste mir ein sogenannter Fixateur eingesetzt werden, damit diesen Bereich zu stabilisieren und ruhig zu stellen. Nach einer stationären und einer ambulanten Reha war ich wieder soweit hergestellt, dass ich ohne aufzufallen am öffentlichen Leben teilnehmen konnte.
Inhalt:
Das Leben mit Titanstiften
Das Leben mit Titanstiften im Körper ist eigentlich relativ unauffällig. Erstmal. In der Theorie.
Aber beim Einsetzen dieser Dinger wird einem die komplette Rückenmuskulatur abgeschossen und ich habe keine Ahnung, wie die das angestellt haben. Tatsache war aber, dass ich mich eine Woche nach der Operation nicht mehr im Stehen habe schneuzen können, ohne umzufallen. Mit viel Rehasport und später normalen Sport habe ich mir wieder eine Muskulatur zurecht gebastelt, was mir auch eine gewisse Schmerzfreiheit bescherte – wenn ich nicht gegen die Titanstifte gearbeitet habe. Denn diese saßen genau an der Stelle, an der man seinen Rücken eigentlich beweglich halten will: Zum Bücken, zum Drehen usw.. Das heißt, dass gerade Arbeiten im Haushalt oft eine Qual für mich gewesen sind. Und ja, ich hatte Hilfe. Aber nicht immer gleich und so.
Aber am Schlimmsten war die dauernde Müdigkeit und Erschöpfung und wenn ich es so bedenke, wurde dies in den letzten Wochen immer schlimmer. Soweit ich nun erfahren habe, kommt es vor, dass der Körper mit einer Art Unverträglichkeit auf das Material reagiert und einen quasi ausknockt.
Warum ich bereits im Aufwachraum grinsen musste
Vor zwei Wochen wurde bei einer Kontrolluntersuchung beschlossen, dass der Wirbelbruch nun geheilt sei und die Stifte wieder entfernt werden können. Und ruckzuck lag ich im OP und ich wette, ich habe bereits im Aufwachraum wieder gegrinst. Denn ich fühlte mich nach der Entfernung befreit, so als wäre eine Last von mir gefallen.
Und dieses Gefühl hält seit ein paar Tagen an, obwohl ich immer noch schlapp bin und keine Geduld habe und herumjammere.
Was lehrt mich ein Wirbelbruch?
Metaphysisch betrachtet können wir aus allem, was uns widerfährt – egal, ob gut oder schlecht – etwas lernen.
Was lehrt mich nun ein Wirbelbruch?
Keine Ahnung.
Ich habe Leute kennengelernt, die mit der gleichen Verletzung besser zurecht gekommen sind, als ich. Auch wenn diese Leute keinen Haushalt zu erledigen hatten oder ihr Wirbelbruch an einer “günstigeren” Stelle lag (der 1. LWS ist echt unpraktisch wegen der Bewegung), habe ich mich dann ein bisschen geschämt, weil ich gar nicht so tapfer bin, wie ich sein sollte.
Vielleicht fehlt mir auch die entsprechende Erfahrung mit Unfällen und längeren Operationen, um sowas einfach mal so wegzustecken. Aber man kann ja nicht alles haben.
Aber das ist nun alles vorbei. Die Wundheilung dauert 14 Tage und dann ist es wirklich ganz vorbei.
Und ich bedanke mich nun bei ALLEN (!!!!) ganz herzlich, die mir in den letzten 12 Monaten beigestanden haben!
Liebes Schicksal, liebe Metaphysik, lieber Gott: Ich brauche das nicht noch mal!
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Foto: Wunderschöne Blümchen, weil das positiver ist, als ein Foto mit den Titanstiften ©sabienes.de
Text: Wirbelbruch – Das Jahr mit den Titanstiften ©sabienes.de

Autsch! Da tut ja alleine das Ueberschrift-lesen weh! Ich freue mich für dich, dass der Rücken wieder stabil ist, die Stifte raus sind und du sogar im Aufwachraum wieder sofort grinsen konntest! :) Weiter so, pass auf dich auf und bleibe gesund.
Hallo Sabine,
nun kannst du wieder sorgenfrei durch die Kontrollen am Flughafen gehen. Meine Daumen sind fest dafür gedrückt, dass dein Flehen erhört wird und dir nie wieder so etwas passiert. Geh, sei halt auch a wäng vorsichtiger ;-)
Liebe Grüße
Sandra
Schon das Wort Wirbelbruch lässt mich erschauern, aber um so mehr freue ich mich für Dich, es nun geschafft zu haben. Wenn man solche schlimme Geschichte hinter sich gebracht hat, weiß man sicher besser als viele andere, was es wirklich heißt, Gesundheit ist unser höchstes Gut. Nur noch Gesundheit und Glück wünscht Dir
Felicitas
@Alex: Ich werde weiterhin auf mich aufpassen und grinsen!
LG
Sabienes
@Sandra: Derweilen hat sich kein Mensch am Flughafen für meine Röntgenbilder interessiert! Die wollten alle den Inhalt meiner Tasche begutachten.
LG
Sabiene
@Felicitas: Das stimmt. Nach einer solchen Geschichte setzt man seinen Fokus anders.
LG
Sabienes
Du hast es überstanden mir steht es noch bevor,entfernen der Schrauben 1.Lendenwirbel Bruch im Juni letzten Jahres. Im März kommen die Schrauben raus..Gott sei Dank,ich hoffe ich fühle mich dann auch so befreit …nerven ganz schön die Dinger.
@Angelika: Den ersten Lendenwirbel hatte ich auch – ganz schön unpraktisch, diese Stelle, oder!
Bis zum März ist es ja nicht mehr lange hin, da kannst du dich schon mal freuen. Die OP ist auch nicht so schlimm, wie das Setzen der Stifte.
Alles Gute und erzähle mal, wenn du es hinter dir hast!
LG Sabienes
Du hast es mittlerweile auch überstanden… und ich hoffe, gut??? Ich bin gerade noch dabei, mich vom Setzen der Stifte (BW 10-12) zu erholen… Seit 10 Tagen trainiere ich das Korsett ab und komme (hoffentlich/hoffentlich) bald in die Reha. Im Sommer soll der Fixateur wieder entfernt werden – und nach der Tortour im Januar habe ich jetzt schon riiiiiiesige Bedenken… Auch dabei wird doch die Muskulatur durchtrennt :-(((
Ich würde mich über eine kurze Antwort über diesbezügliche Erfahrungen freuen!!! ?
GLG Doro
@Doro: Ja. Mittlerweile ist wieder alles gut. Auch die anderen Kollateralschäden (Rippen, Stauchungen usw.) sind so einigermaßen wieder beseitigt. Die Muskulatur wächst ja ziemlich schnell wieder zusammen und kann trainiert werden. Deswegen wundert es mich aber, dass du noch nicht in der Reha bist.
Die Zeit bis zum Sommer geht schnell rum und über die OP brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Die Entfernung geht ruckzuck und es werden auch keine Muskeln mehr durchtrennt. Danach ist alles, alles wieder gut!
Erhole dich gut, schone dich – soweit es geht! Gute Besserung und alles, alles Gute!
LG
Sabienes